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29. September 2022 Der Börsen Vormittag

Frankfurt, 29. Sep – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen: 

14.45 Uhr – Die Aussicht auf eine gedrosselte Förderung der Opec+-Staaten gibt dem Ölpreis Rückenwind. Die Sorte Brent aus der Nordsee grenzt ihre Verluste von zeitweise mehr als zwei Prozent ein und notiert knapp im Plus bei 89,63 Dollar je Barrel. Insidern zufolge diskutieren die Mitglieder des erweiterten Exportkartells, zu dem auch Russland gehört, über einen Schritt bei ihrem kommenden Treffen am 5. Oktober. 

13.53 Uhr – Ein überraschend großer Verlust und gekappte Gesamtjahresziele brocken Rite Aid den größten Kursrutsch seit sechs Wochen ein. Die Aktien der Drogeriekette fallen im vorbörslichen US-Geschäft um gut 13 Prozent. Das Unternehmen machte im abgelaufenen Quartal ein Minus von 0,63 Dollar je Aktie und peilt für das Gesamtjahr nur noch ein operatives Ergebnis von 450 bis 490 statt 460 bis 500 Millionen Dollar an.

12.18 Uhr – Der kontinuierliche Nachschub von Flüssiggas (LNG) dämpft die Furcht vor einer akuten Energiekrise. Dadurch fällt der europäische Erdgas-Future um gut fünf Prozent auf 190 Euro je Megawattstunde. Außerdem dämpfe das milde Wetter die Nachfrage, schreiben die Analysten von EnergyScan, dem Datenanbieter des Versorgers Engie.

11.50 Uhr – Drohende Einbußen durch den Wirbelsturm „Ian“ machen US-Fluggesellschaften und Kreuzfahrt-Anbietern zu schaffen. Die Aktien von American Airlines, Delta und United sowie die Titel von Carnival Cruise, Royal Caribbean und Norwegian fallen im vorbörslichen US-Geschäft um bis zu drei Prozent. Wegen des Hurrikans, der an der Golfküste des US-Bundesstaats Florida wütet, wurden zahlreiche Flüge und Kreuzfahrten gestrichen oder umgeleitet. 

11.39 Uhr – Nach gesenkten Gesamtjahreszielen droht den Aktien von Synthomer der größte Tagesverlust der Firmengeschichte. Die Titel des Kunststoff-Herstellers fallen in London um 37 Prozent auf ein 13-Jahres-Tief von 86,6 Pence. Dem Anbieter von OP-Handschuhen und Matratzen-Schaumstoff zufolge wird der operative Gewinn im Gesamtjahr zehn bis 15 Prozent niedriger ausfallen als bislang erwartet. Dies schüre Sorgen, dass die bisherigen Kreditlinien nicht ausreichten, schreibt Analyst David Farrell von der Investmentbank Jefferies.

11.00 Uhr – Hornbach kann bekräftigte Gesamtjahresziele nicht in Kursgewinne ummünzen. Die Aktien der Baumarktkette fallen um sieben Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 59,55 Euro. Der Umsatzrückgang im abgelaufenen Quartal sei vor dem Hintergrund der schwächelnden Konjunktur moderat, kommentiert DZ Bank-Analyst Thomas Maul. Allerdings sei die Handelsmarge überraschend stark zurückgegangen. Offenbar gebe das Unternehmen Preissteigerungen nicht vollständig weiter, um seine Marktanteile zu sichern oder auszubauen. 

09.50 Uhr – Die dritte Prognosesenkung binnen zwölf Monaten brockt Colruyt den größten Kursrutsch der Firmengeschichte ein. Die Aktien der Supermarktkette fallen in Brüssel um gut 18 Prozent auf ein 16-Jahres-Tief von 23,58 Euro. Das Unternehmen warnte für das Geschäftsjahr 2022/2023 vor einem „erheblichen“ Ergebnisrückgang. Bislang hatte Colruyt nur einen Rückgang in Aussicht gestellt. Den Analysten der Investmentbank KBC zufolge müssen sich Investoren nun auf ein Minus von 31 Prozent einstellen. Vor diesem Hintergrund büßten andere Supermarkt-Betreiber wie CarrefourCARR.PA, SainsburySBRY.L oder TescoTSCO.L bis zu vier Prozent ein.

09.38 Uhr – Ein Gewinneinbruch löst einen erneuten Ausverkauf bei Hennes & Mauritz (H&M) aus. Die Aktien des Modehändlers fallen in Stockholm um 7,2 Prozent und sind mit 98,20 Kronen so billig wie zuletzt während des Börsen-Crashs vom März 2020. Die Belastungen durch die schwächelnde Nachfrage bei steigenden Kosten seien größer als erwartet, kommentiert Analyst James Grzinic von der Investmentbank Jefferies. Im Sog von H&M verlieren die Titel des Rivalen und „Zara“-Betreibers InditexITX.MC drei Prozent. 

09.10 Uhr – Ein negativer Analystenkommentar drückt Wacker Chemie ans MDax-Ende. Die Aktien des Chemiekonzerns fallen um 4,4 Prozent auf 109,70 Euro. Die Experten von JPMorgan senkten ihr Kursziel auf 104 von 126 Euro. 

07.59 Uhr – Ermutigende Ergebnisse einer Langzeitstudie für das Krebsmedikament Monjuvi von Morphosys beflügeln die Aktien des Biotechunternehmens. Die Anteilsscheine steigen im Geschäft von Lang & Schwarz um 4,4 Prozent. Den Angaben zufolge erwies sich Monjuvi in Kombination mit einem anderen Mittel als wirksam zur Behandlung von rezidiviertem oder refraktärem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom. Das Medikament, das zur Behandlung von Patienten mit diffusen großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) – eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems – zugelassen ist, ist für Morphosys ein wichtiger Umsatzbringer. 

07.48 Uhr – Ein negativer Analystenkommentar drückt Hugo Boss ins Minus. Die Aktien der Modefirma fallen am Donnerstag vorbörslichum 1,5 Prozent auf etwa 47,30 Euro. Die Experten der Baader Helvea Bank haben die Titel auf „Reduce“ von „Add“ heruntergestuft und das Kursziel auf 44 von 58 Euro gesenkt.

29. September 2022 Der Börsen Vormittag

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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