Update: 15:24 Uhr
29. Mrz (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
EMIRATES – Dubai: Die Airline hat im diese Woche zu Ende gehenden laufenden Geschäftsjahr den Verlust gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert, wie Emirates-Chef Tim Clark am Rande einer Konferenz in Dubai sagte. Im kommenden Geschäftsjahr werde wieder Gewinn erwirtschaftet. „Wir prognostizieren Gewinn für das nächste Jahr und werden hoffentlich eine Dividende zahlen sowie einen Teil des von der Regierung eingezahlten Eigenkapitals zurückzahlen“, sagte Clark. Die Staatsairline wurde von den Vereinigten Arabischen Emiraten mit fast 3,8 Milliarden Dollar in der Corona-Krise unterstützt.
TATA MOTOR – Neu-Delhi: Indiens führender Elektroautohersteller hat in den vergangenen Monaten einen Anstieg der Batteriezellpreise von rund 20 Prozent festgestellt. Grund seien vor allem hohe Rohstoffkosten – insbesondere bei Lithium, sagte der Chef der Tata-E-Auto-Sparte, Shailesh Chandra, der Nachrichtenagentur Reuters. Das Preisniveau werde noch etwa ein Jahr hoch bleiben. Der Preisdruck könne etwas durch die Wiederverwertung von Materialien gedämpft werden, da das Batterie-Recycling langsam Fahrt aufnehme. Tata Motors hat kürzlich wie auch Tesla die Verkaufspreise für seine Elektrowagen angehoben. In Indien machen E-Autos nur ein Prozent der verkauften Neuwagen aus, was vor allem auf die hohen Batteriepreise und ein unzureichendes Netz von Ladestationen zurückgeführt wird.
KONECRANES – Danzig: Die rund 4,5 Milliarden Euro schwere Fusion des finnischen Kranherstellers mit dem Logistik-Ausrüster Cargotec ist geplatzt. Die beiden Unternehmen sagten den Zusammenschluss ab, nachdem die britische Kartellbehörde wegen „beträchtlicher Wettbewerbsbedenken“ ihr Veto eingelegt hatte. Von der EU waren zuvor Insidern zufolge positive Signale gekommen, nachdem die Unternehmen angegeben hatten, Teilbereiche zu verkaufen. Konecranes und Cargotec – ein Hersteller von Gabelstaplern und Schiffsladekränen – wollten mit der Fusion einen weltweit führenden Hersteller von Geräten zur Warenbeförderung bilden. Beide waren ursprünglich Teil des finnischen Kone-Konzerns.
CANCOM- Berlin: Das IT-Systemhaus setzt sich trotz der Unsicherheiten durch die Coronapandemie und den Ukraine-Krieg hohe Ziele. 2022 sollen Umsatz und Betriebsergebnis (Ebitda) „sehr deutlich steigen“, wie das Unternehmen aus München mitteilte. Für das abgelaufene Jahr schlägt Cancom eine Erhöhung der Dividende auf 1,00 Euro (2020: 0,75 Euro) je Aktie vor.
JENOPTIK – Berlin: Der Technologiekonzern aus Jena will im laufenden Jahr mindestens um ein Fünftel wachsen. Das gab Jenoptik bekannt und versprach zugleich eine Verbesserung der Profitabilität für 2022. Bis 2025 soll es dann zu Erlösen von rund 1,2 Milliarden Euro und einer Betriebsgewinn(Ebitda)-Marge von etwa 20 Prozent langen. Jenoptik befindet sich in der Restrukturierung und will sich zu einem reinen Photonik-Konzern entwickeln. Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz in den fortgeführten Geschäften um 22 Prozent auf knapp 751 Millionen Euro. Die Dividende für 2021 soll erneut bei 25 Cent je Aktie liegen.
KUKA – München: Der Roboterspezialist profitiert von der verstärkten Automatisierung in vielen Industriebereichen und blickt nach einem Plus bei Umsatz und Ergebnis zuversichtlich auf das laufende Jahr. 2021 verbesserte sich der Umsatz um gut ein Viertel auf 3,3 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn lag bei knapp 62 Millionen Euro nach einem Verlust von 113 Millionen Euro im Jahr davor, wie Kuka mitteilte. Zu schaffen machten dem Unternehmen allerdings die weltweiten Lieferengpässe und gestiegene Material- und Logistikkosten vor allem in der zweiten Jahreshälfte.
AROUNDTOWN- Berlin: Der in der Branche wichtige Kernwert FFO I der Immobilienfirma ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Er gab um rund ein Prozent auf 353,2 Millionen Euro nach, wie Aroundtown mitteilte. Der Nettogewinn des Gewerbeimmobilienspezialisten legte hingegen um 19 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro zu. Aroundtown hat Immobilien in Deutschland, den Niederlanden und London.
DERMAPHARM – München: Der Arzneimittelhersteller rechnet in diesem Jahr mit einem gebremsten Wachstum. Der Umsatz soll um 10 bis 13 Prozent steigen, wie Dermapharm in Grünwald bei München mitteilte. 2021 war er – auch dank der Produktion von Impfstoffen für Biontech22UAy.DE – um 19 Prozent auf 943 Millionen Euro nach oben geschnellt. Im laufenden Jahr sollen auch die kürzlich erworbenen Cannabis-Arzneimittel den Umsatz ankurbeln. „Die zu erwartende Liberalisierung des Cannabismarktes bietet darüber hinaus zusätzliches Wachstumspotenzial“, sagte Vorstandschef Hans-Georg Feldmeier. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) will Dermapharm um drei bis sieben Prozent auf 360 bis 375 (2021: 351) Millionen Euro steigern. 2021 hatte es sich um 75 Prozent verbessert.
SIX – Zürich: Der Schweizer Börsenkonzern stellt sich neu auf. Die im Börsengeschäft tätigen Bereiche Exchanges, Securities Services und Financial Information würden bis Ende 2022 in der Einheit SIX Exchange Group zusammengezogen, teilte das Unternehmen mit. Während diese Einheit international ausgerichtet sei, würden im zweiten Standbein SIX Banking Services Dienstleistungen zusammengefasst, die für das Funktionieren der Schweizer Wirtschaft von zentraler Bedeutung seien. Dazu gehören Zahlungslösungen, Geldautomaten, Dienstleistungen im Zusammenhang mit Debitkarten sowie das Swiss Interbank Clearing System SIC. Die beiden operativen Geschäfte und die Beteiligung an WorldlineWLN.PA würden unter die Dachholding SIX Group gestellt. Der Konzern gehöre weiterhin rund 120 Banken in der Schweiz.
ROCHER- Zürich: Der Schweizer Pharmakonzern leidet unter dem Wertverlust des Rubel als Folge der Sanktionen gegen Russland. „Ja, wir verlieren im Moment in Russland Geld“, sagte Konzernchef Severin Schwan in einem Interview des „Tages-Anzeiger“ (Dienstagsausgabe). Die Preise der Medikamente, die der Krebsspezialist in dem Land verkaufe, seien in der lokalen Währung festgesetzt. Schwan kritisierte zudem die mangelnde Digitalisierung des Gesundheitswesens in der Schweiz. Im Gegensatz zu den USA sei es hier kaum möglich, anonymisierte Gesundheitsdaten für die Forschung auszuwerten. „Wenn dies in der Schweiz oder in Deutschland nicht möglich ist, dann müssen wir die Forschung in die USA oder auch nach China verlagern, wo es die Daten gibt“, sagte er weiter.
INTERCONTINENTAL EXCHANGE – New York: Große US-Börsen wie NYSE, Nasdaqund BATS Global Markets sind einer Sammelklage von Investoren entgangen, die ihnen die Bevorzugung von Hochfrequenzhändlern vorwerfen. Das US-Bezirksgericht Manhattan lehnte die Klage ab. Die Kläger hätten keine Schädigung nachweisen können, sagte Richter Jesse Furman. Die Investoren, darunter die Stadt Providence in Rhode Island und mehrere Pensionsvermögen, werfen den Börsen vor, Hochfrequenzhändlern bessere Datenfeeds und eine schnellere Order-Abwicklung anzubieten.
FEDEX- Los Angeles: Firmengründer Fred Smith gibt nach fast 50 Jahren die Führung des Paketdienstes ab. Smith werde das Amt des Chief Executive Officer (CEO) zum 1. Juni an den für das operative Geschäft verantwortlichen Direktor Raj Subramaniam abgeben, teilte das Unternehmen mit. Smith hatte das Unternehmen 1973 gegründet und zunächst mit 389 Mitarbeitern und 14 kleineren Flugzeugen Pakete innerhalb der USA ausgeliefert. Heute muss sich das Unternehmen, das über 600.000 Mitarbeiter beschäftigt und eine der größten Flugzeugflotten der Welt unterhält, wachsender Konkurrenz etwa durch United Parcel Service und den früheren Kunden Amazon erwehren.
29. März 2022 Marktentwicklungen
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Wichtige Entwicklungen zur Börse.