Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 27. April 2023.
Dallas, 27. Apr – Nach Änderungen an seiner Plattform für Werbeanzeigen hat Snap die Experten-Erwartungen beim Umsatz verpasst und damit seine Aktie auf Talfahrt geschickt. Der Snapchat-Mutterkonzern gab am Donnerstag nach US-Börsenschluss für das erste Quartal einen Umsatz von 989 Millionen Dollar bekannt. Refinitiv-Daten zufolge hatten Analysten jedoch 1,04 Milliarden erwartet. Der Nettoverlust betrug 329 Millionen Dollar nach 360 Millionen im Vorjahreszeitraum. In einem Brief an die Investoren hieß es, die Systeme für Werbung müssten sich erst an gewisse Updates anpassen. Die Snap-Aktie brach nachbörslich um 19 Prozent ein, so stark wie zuletzt vor gut einem halben Jahr.
München, 27. Apr – Der sächsische Biokraftstoff-Hersteller Verbio muss seine Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 angesichts sinkender Preise deutlich zurücknehmen. Das geplante Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 300 Millionen Euro sei „auf Basis des aktuellen Absatz- und Rohstoffpreisniveaus zu ambitioniert“, teilte das Unternehmen in Leipzig mit. Verbio erwartet per Ende Juni stattdessen ein Ebitda von 240 Millionen Euro – das ist knapp die Hälfte des Vorjahresniveaus. Nach den ersten neun Monaten liegt der operative Gewinn mit 214 Millionen Euro rund 100 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Während man Pflanzenöl relativ teuer eingekauft habe, seien die Preise vor allem für Biodiesel im Abwärtstrend, erklärte Verbio.
Mailand/München, 27. Apr – Der italienische Wettanbieter Lottomatica teilt seine Aktien beim Börsengang am unteren Ende der Preisspanne zu. Die begleitenden Banken nannten den Investoren am Donnerstag einen Platzierungspreis von 9,00 Euro. Die Spanne hatte bis 11,00 Euro gereicht. Insgesamt wird Lottomatica bei der Emission mit 2,265 Milliarden Euro bewertet. Der Finanzinvestor Apollo, dem das Unternehmen gehört, wollte mit dem Verkauf eines Teils seiner Aktien bis zu 175 Millionen Euro einnehmen, Lottomatica selbst sollten bis zu 425 Millionen zufließen – wovon allerdings ein 250 Millionen Euro schweres Gesellschafterdarlehen getilgt werden sollte.
Investmentbanker hoffen, dass der Börsengang helfen könnte, die monatelange Flaute bei Neuemissionen in Europa zu beenden. Die Erstnotiz an der Mailänder Börse ist für Freitag geplant. Lottomatica hat mit 22,8 Millionen platzierten Wetten im vergangenen Jahr 1,4 Milliarden Euro umgesetzt – online und über seine 18.000 Wettbüros.
27. Apr – Dank der ungetrübten Konsumlaune der Kunden hat die Inflation beim Zahlungsdienstleister Mastercard zu Jahresbeginn kaum Spuren hinterlassen. Der Nettoumsatz legte im ersten Quartal um elf Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar zu und übertraf damit die Erwartung der Analysten, die mit 5,64 Milliarden Dollar gerechnet hatten, wie Mastercard am Donnerstag mitteile. Der Nettogewinn des US-Finanzdienstleisters sei jedoch auf 2,4 Milliarden von 2,6 Milliarden Dollar gesunken. Die Kunden hätten ihre Ausgaben vor allem in den Bereichen Reisen und Gastronomie gesteigert. So wurden 35 Prozent aller Mastercard-Ausgaben außerhalb der Länder getätigt, in denen die Karte ausgestellt wurde. Auch Mitbewerber hatten in den vergangenen Tagen Zahlen vorgelegt. Während Visa einen über den Erwartungen liegenden Gewinn auswies, verfehlte Amex wegen Rückstellungen die Erwartungen.
Bangalore/Chicago, 27. Apr – Der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar hat dank hoher Nachfrage und Preisanhebungen seinen Gewinn gesteigert. Der bereinigte Gewinn je Aktie kletterte im ersten Quartal auf 4,91 Dollar von 2,88 Dollar im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Konzernumsatz stieg in der Periode um 17 Prozent auf 15,9 Milliarden Dollar. Verantwortlich dafür war nicht zuletzt die US-Baubranche, die durch die Infrastrukturgesetze der Regierung zu höheren Ausgaben angeregt wurde. Das Baumaschinengeschäft von Caterpillar verzeichnete in Nordamerika ein Umsatzplus von 33 Prozent. An der Wall Street legte die Aktie vorbörslich um 3,2 Prozent zu.
27. Apr – Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat wegen starker Nachfrage nach seinem Diabetes-Medikament Mounjaro seine Umsatz- und Gewinnprognose angehoben. Für 2023 werde mit einem bereinigten Gewinn zwischen 8,65 und 8,85 Dollar pro Aktie gerechnet, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Damit wurde die Zielspanne um 30 Cent angehoben. Die Umsatzprognose wurde auf 31,2 bis 31,7 von zuvor 30,3 bis 30,8 Milliarden Dollar angehoben. Grund dafür sei vor allem die starke Nachfrage nach dem im vergangenen Mai zugelassenen Diabetes-Medikament, mit dem die Firma im ersten Quartal 568,5 Millionen Dollar verdiente, deutlich mehr als zuvor erwartet. Zudem habe die Firma die Zulassung von Mounjaro zur Adipositas-Behandlung in den USA beantragt. Eine mögliche Zulassung könnte laut Lilly bereits Ende 2023 erfolgen. Insgesamt verfehlte das Unternehmen im ersten Quartal mit einem Gewinn pro Aktie von 1,62 Dollar jedoch die Analystenerwartungen von 1,73 Dollar.
Bangalore/Chicago 27. Apr – Harley-Davidson hat trotz höherer Preise für seine Kult-Motorräder bei seinen Kunden punkten können. Im ersten Quartal schnellte der Nettogewinn um 37 Prozent auf 304 Millionen Dollar, der Umsatz legte um 21 Prozent auf 1,56 Milliarden Dollar zu, wie der US-Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Motorradhersteller hat in den vergangenen zwei Jahren eine Reihe von Preiserhöhungen für seine beliebten Trike-, Cruiser- und Touring-Modelle durchgesetzt, um höhere Rohstoff- und Logistikkosten auszugleichen.
27. Apr – Der Spezialist für Fahrassistenz-Systeme Mobileye hat mit Blick auf die immer schärfer werdende Konkurrenz im Bereich der selbstfahrenden Autos seine Umsatzprognose gesenkt. Für 2023 werde nunmehr ein Umsatz zwischen 2,07 und 2,11 Milliarden Dollar anvisiert, teilte das in Israel ansässige Unternehmen mit. Zuvor war der Spezialist für autonomes Fahren von Einnahmen zwischen 2,19 und 2,28 Milliarden Dollar ausgegangen. Neben den vielen Start-Ups gefährdeten vor allem Wettbewerber wie Nvidia und Qualcomm die Marktposition von Mobileye, das unter anderem mit Volkswagen selbstfahrende Autos entwickelt. Auch die vielen Genehmigungsverfahren erschwerten die rasche Einführung von autonomen Fahrzeugen auf den Straßen. Im ersten Quartal setzte Mobileye 458 Millionen Dollar um und übertraf damit die Analystenerwartung von 454,7 Millionen Dollar. Die in den USA gelisteten Aktien verloren im vorbörslichen Handel knapp 19 Prozent.
München, 27. Apr – Die Münchener Rück hat offenbar auch bei der Erneuerung ihrer Verträge mit den Erstversicherern zum 1. April Preiserhöhungen durchgesetzt. Die Erneuerungsrunde „ist für uns ebenfalls sehr erfreulich ausgefallen“, sagte Vorstandschef Joachim Wenning in seiner am Donnerstag veröffentlichten Rede zur Hauptversammlung am 5. Mai. Dabei geht es in der Regel vor allem um Verträge in Japan und Teilen Asiens. Einzelheiten dazu werde der weltgrößte Rückversicherer Mitte Mai nennen, wenn er Zahlen zum ersten Quartal veröffentlicht. Die Rückversicherer profitieren seit längerem von einem „harten Markt“ mit steigenden Preisen. Wenning bekräftigte das Ziel, den Gewinn im laufenden Jahr auf vier (2022: 3,4) Milliarden Euro zu steigern.
Zürich, 27. Apr – Der französische Milliardär Xaviel Niel ist beim krisengeplagten Schweizer Fondshaus GAM eingestiegen. Niels New halte zusammen mit dem Schweizer Vermögensverwalter Bruellan rund 7,5 Prozent an GAM, wie die Investorengruppe am Donnerstag mitteilte. Die GAM-Aktien seien unterbewertet und böten ein erhebliches Potenzial, wenn das Unternehmen die Wende schaffe und sich effizienter aufstelle. Für 2022 hatte GAM einen Verlust von rund 310 Millionen Franken in Aussicht gestellt. Das Fondshaus befindet sich früheren Angaben zufolge in weit fortgeschrittenen Verhandlungen zur Übernahme durch den britischen Fondsmanager Liontrust Asset Management und will bis spätestens 4. Mai eine Einigung erzielen. An der Börse kletterten GAM, die in den vergangenen Jahren massiv an Wert verloren hatten, um rund zehn Prozent.
Düsseldorf, 27. Apr – Der deutsche Übertragungsnetzbetreiber Amprion und der dänische Konzern Energinet prüfen den Bau einer grenzüberschreitenden Stromverbindung. Die Unternehmen haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, der die Entwicklung eines Interkonnektors zwischen den beiden Ländern untersuchen soll. Die Leitung würde die geplante dänische Energieinsel in der Nordsee mit einem deutschen Offshore-Windenergienetz in der Nordsee verbinden. Der Interkonnektor würde den beiden Übertragungsnetzbetreibern verschiedene Möglichkeiten bieten, die Frequenz und die Spannung im jeweiligen Übertragungsnetz zu regeln. „Eine Verbindungsleitung zwischen Dänemark und Deutschland ist ein wichtiger Schritt, um das riesige Windenergiepotenzial in der Nordsee zu nutzen und mit dem europäischen Festland zu verbinden“, sagt Energinet-Chef Thomas Egebo.
Madrid, 27. Apr – Die spanische Großbank BBVA hat zum Jahresauftakt dank florierender Geschäfte auf ihrem Hauptmarkt Mexiko und höherer Kreditzinsen die Markterwartungen übertroffen. Der Gewinn stieg im ersten Quartal um rund 39 Prozent 1,85 Milliarden Euro und lag damit über den Schätzungen von 1,66 Milliarden, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Die Nettozinserträge (NII) schnellten um 43 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. In Mexiko stieg der Nettogewinn um 65 Prozent. Banken weltweit profitieren von der Zinswende der großen Notenbanken, da die Zinsen für Kredite schneller steigen als die Zinsen, die sie für Einlagen zahlen müssen. An der Börse in Madrid notierten die Aktien knapp drei Prozent im Plus.
London, 27. Apr – Der Pharmakonzern AstraZeneca ist trotz eines Umsatzrückgangs mit einem Gewinnplus in das neue Geschäftsjahr gestartet. Der bereinigte Gewinn legte um ein Prozent auf 1,92 Dollar je Aktie zu, wie der britisch-schwedische Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Konzernumsatz ging wegen schwächerer Erlöse aus Covid-19-Produkten um vier Prozent auf rund 10,9 Milliarden Dollar zurück. Die Verkäufe vom Corona-Impfstoff Vaxzevria brachen auf 28 Millionen Dollar ein von 1,14 Milliarden im Vorjahr, da das Unternehmen gegenüber konkurrierenden mRNA-Impfstoffen der Rivalen Pfizer und Moderna an Boden verlor. Ohne Berücksichtigung der Covid-Produkte stieg der Umsatz dagegen um zehn Prozent, getragen von der Entwicklung in den Schwellenländern und dem Geschäft mit Krebsmedikamenten. Der Pharmakonzern bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr.
London, 27. Apr – Der europäische Chipproduzent STMicroelectronics hat zum Jahrsauftakt Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert und die Markterwartungen übertroffen. Der Umsatz schnellte im ersten Quartal um 20 Prozent auf 4,25 Milliarden Dollar in die Höhe, wie der Konzern, der unter anderem Apple und Tesla zu seinen Kunden zählt, am Donnerstag mitteilte. Analysten hatte indes mit 4,19 Milliarden Dollar gerechnet. Der Gewinn je Aktie erreichte 1,10 Dollar und lag ebenfalls über den Schätzungen von 0,99 Dollar. Der Nettogewinn schoss um 40 Prozent auf 1,04 Milliarden Dollar nach oben. Konzernchef Jean-Marc Chery bekräftigte, 2023 einen Umsatz von 17 bis 17,8 Milliarden Dollar anzupeilen und 20 Milliarden Dollar bis 2027. Die Anleger blieben indes skeptisch: Die Aktie gab um mehr als vier Prozent nach. Es werde befürchtet, dass eine Verlangsamung des Wachstums im weiteren Jahresverlauf eintreten könnte, kommentierte Analyst Paul Allison von der Investmentplattform Finimize.
London, 27. Apr – Die Londoner Börse LSE profitiert vom Ausbau ihres Datengeschäfts. Im ersten Quartal stiegen die Einnahmen des Konzerns um 14,6 Prozent auf zwei Milliarden Pfund, der Bruttogewinn kletterte um 13,9 Prozent auf 1,8 Milliarden Pfund (zwei Milliarden Euro), wie der Börsenbetreiber am Donnerstag vor seiner Hauptversammlung in London mitteilte. Auf dieser will er die Zustimmung der Aktionäre für einen 750 Millionen Pfund schweren Aktienrückkauf erhalten. Die Anteile will die LSE dem Konsortium aus Blackstone und Thomson Reuters – der Mutter der Nachrichtenagentur Reuters – abkaufen. Die LSE hatte 2021 den Datenanbieter Refinitiv von Blackstone/Thomson Reuters für 27 Milliarden Dollar gekauft und diese waren im Gegenzug zu LSE-Aktionären geworden. Mit dem Milliardenzukauf von Refinitiv wandelte sich die London Stock Exchange Group zu einem der größten Anbieter im Geschäft mit Finanzmarktdaten und -analysen. Vorstandschef David Schwimmer bekräftigte die Prognosen für das laufende Jahr, die unter anderem einen währungsbereinigten Anstieg der Einnahmen um sechs bis acht Prozent und eine Gewinnmarge (Ebitda-Marge) von rund 48 Prozent vorsehen.
27. Apr – Der französische Pharmakonzern Sanofi hat dank einer hohen Nachfrage nach seinem Ekzem- und Asthma-Medikament Dupixent seinen operativen Gewinn zu Jahresbeginn stärker als erwartet gesteigert. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sei im ersten Quartal um 8,7 Prozent auf 3,33 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Arzneimittelhersteller am Donnerstag mit. Analysten hatten mit einem Gewinn in Höhe von 3,14 Milliarden Euro gerechnet. Die mit dem Verkauf von Dupixent erzielten Umsätze fielen höher als erwartet aus und kletterten um 43 Prozent auf 2,32 Milliarden Euro. Mit dem raschen Zuwachs konnten die wegen des abgelaufenen Patentschutzes rückgängigen Verkaufszahlen des MS-Medikaments Aubagio ausgeglichen werden. Der Verkauf brach um 17 Prozent auf 419 Millionen Euro ein.
London, 27. Apr – Der britische Konsumgüterkonzern Unilever hat im ersten Quartal dank Preiserhöhungen besser abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz stieg von Januar bis März um 10,5 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro, wie der Konzern mit Marken wie Knorr, Pfanni, Langnese oder Ben & Jerry’s am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Plus von 7,2 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Preise um 10,7 Prozent, während die Absatzmengen um 0,2 Prozent sanken. „Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Bewältigung der anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten und sind zuversichtlich, dass wir ein weiteres Jahr mit starkem Wachstum erzielen werden“, sagte Konzernchef Alan Jope. Unilever erwartet nun für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum am oberen Ende der mehrjährigen Prognosespanne von drei bis fünf Prozent. Die operative Marge soll im ersten Halbjahr 2023 mindestens 16 Prozent erreichen.
Kopenhagen, 27. Apr – Der dänische Brauereikonzern Carlsberg hat zu Jahresbeginn Preiserhöhungen durchsetzen können und seine Erwartungen für das Gesamtjahr angepasst. „Im ersten Quartal des Jahres hat sich der Umsatz stark verbessert“, sagte Konzernchef Cees ‚t Hart am Donnerstag. Die weltweit drittgrößte Brauerei habe somit ihre Kostenbasis ausgleichen können. Für das Gesamtjahr wird nun mit einem organischen Gewinn zwischen Minus zwei und Plus fünf Prozent gerechnet, zuvor hatte die Spanne bei zwischen Minus fünf und Plus fünf Prozent gelegen. Unsicher bleibe, inwiefern Kunden ihr Konsumverhalten mit Blick auf die weiterhin hohen Preise und die hartnäckige Inflation anpassen werden. Für das erste Quartal meldete die Brauerei mit Marken wie Astra und Tuborg einen Umsatz in Höhe von 16,4 Milliarden dänische Kronen (umgerechnet 2,2 Milliarden Euro), Analysten hatten mit 15,9 Milliarden dänische Kronen (2,1 Milliarden Euro) gerechnet.
Zürich, 27. Apr – Der Agrarchemiekonzern Syngenta Group hat zum Jahresauftakt von der anhaltend hohen Nachfrage der Landwirte nach Produkten zur Steigerung der Ernteerträge profitiert. Unter Ausschluss von Wechselkurseffekten stieg der Umsatz im ersten Quartal gegenüber der Vorjahresperiode um acht Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar, wie der Hersteller von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut am Donnerstag mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebitda) kletterte um neun Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar. Syngenta gehört zum chinesischen Staatskonzern ChemChina und hat seinen Sitz in Basel. Die Börsenpläne des Rivalen von Bayer, BASF und der amerikanischen Corteva liegen weiter aus Eis, nachdem die Börse Shanghai Ende März eine Anhörung zu dem Vorhaben abgesagt hat.
London, 27. Apr – Anziehende Geschäfte im Privatkundengeschäft haben der britischen Bank Barclays zu einem unerwartet starken Gewinnplus verholfen. Vor Steuern verdiente das Unternehmen nach Angaben vom Donnerstag 2,6 Milliarden Pfund (knapp 2,4 Milliarden Euro), 400 Millionen Pfund mehr als im Vorjahr und als Analysten erwartet hatten. Im Geschäft mit Zahlungsabwicklung und Kreditkarten verdiente das Institut 47 Prozent mehr als vor Jahresfrist, angekurbelt durch den Zukauf eines Portfolios vom Einzelhändler GAP vor Jahresfrist. Im Investmentbanking, das in den vergangenen Quartalen noch gute Gewinne einfuhr, lief es dagegen schlechter.
Düsseldorf, 27. Apr – Der schwedische Autobauer Volvo hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als befürchtet. Der Betriebsgewinn sank von Januar bis März auf 5,1 (Vorjahr: 6,0) Milliarden Kronen (rund 448 Millionen Euro), wie der zur chinesischen Geely Holding gehörende Autobauer am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten einen Rückgang auf 3,6 Milliarden Kronen prognostiziert. Während die steigende Inflation und höhere Preise für Rohstoffe wie Lithium belasteten, verzeichnete Volvo eine robuste Nachfrage nach seinen Modellen, die bis Ende des Jahrzehnts vollelektrisch sein sollen. Der Absatz legte um zehn Prozent zu. Der Vorstand erwägt indes weitere Kostensenkungen. „Angesichts des langfristigen Gegenwinds, dem unsere Branche voraussichtlich ausgesetzt sein wird, prüfen wir auch die Notwendigkeit weiterer gezielter Kostenmaßnahmen, die langfristig nachhaltig sind und zu unserem Wachstum beitragen werden“, kündigte Firmen-Chef Jim Rowan an.
Paris, 27. Apr – Der französische Spirituosenkonzern Pernod Ricard zeigt sich trotz eines unerwartet starken Umsatzrückgangs im abgelaufenen Quartal zuversichtlich. Im kommenden Quartal werde man mit einer starken Erholung der Nachfrage in China gerechnet, teilte der zweitgrößte Spirituosenkonzern der Welt am Donnerstag mit. Zudem seien weitere Preiserhöhungen in China und den USA geplant. Für das gesamte Geschäftsjahr, das am 30. Juni endet, prognostiziert der Hersteller von Mumm-Sekt, Martell-Cognac und Absolut-Wodka einen Anstieg des Gewinns aus dem fortgeführten Geschäft um rund zehn Prozent. Im abgelaufenen Quartal ging der Umsatz jedoch um 2,2 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zurück und lag damit unter den Erwartungen der Analysten, die mit einem Wachstum von 0,5 Prozent gerechnet hatten. Die Firma begründete das enttäuschende Ergebnis unter anderem mit einer schwachen Nachfrage nach Martell Cognac in China. Im März habe diese aber wieder angezogen.
Düsseldorf, 27. Apr – Der Kölner Motorenbauer Deutz ist mit Schwung ins Jahr gestartet und erwartet daher, seine Jahresziele am oberen Rand der Bandbreiten zu erreichen. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 15,5 Prozent auf 517 Millionen Euro und der Auftragseingang auf 526 (Vorjahr: 50,6) Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebit) vor Sondereffekten verdoppelte sich auf 32 Millionen Euro. Im Gesamtjahr peilt der Vorstand nun den oberen Rand der Zielkorridore an, die einen Absatz zwischen 175.000 und 195.000 Motoren vorsehen, einen Umsatzanstieg auf 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro und eine bereinigte Ebit-Marge zwischen vier und fünf Prozent.
Wien, 27. Apr – Der steirische Anlagenbauer Andritz ist dank einer anhaltend hohen Investitionsnachfrage der Kunden mit einem Gewinnsprung in das neue Geschäftsjahr gestartet. Der operative Gewinn (Ebita) stieg im ersten Quartal um 29,6 Prozent auf 158,5 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich legte der Gewinn um 46,2 Prozent auf 104,5 Millionen Euro zu. „Wir beobachten in allen unseren Geschäftsbereichen eine anhaltend rege Projektaktivität und ein weiterhin lebhaftes Investitionsinteresse unserer Kunden“, sagte Firmenchef Joachim Schönbeck. Die Erlöse legten um 28,5 Prozent auf 1,96 Milliarden Euro zu. Der Auftragseingang sei zwar um 6,5 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gesunken, nachdem im Vorjahr zwei Großaufträge verbucht wurden. Der Auftragsstand habe sich jedoch per Ende März um 10,3 Prozent auf 10,41 Milliarden Euro erhöht.
Düsseldorf, 27. Apr – Höhere Kosten haben den Chipanlagenbauer Aixtron belastet. Das Betriebsergebnis (Ebit) brach im ersten Quartal um 75 Prozent auf 3,5 Millionen Euro ein, wie die Firma am Donnerstag mitteilte. Vor allem wegen noch fehlender Exportlizenzen schrumpfte der Umsatz um 13 Prozent auf 77,2 Millionen Euro, während der Auftragseingang um sieben Prozent auf rund 140 Millionen Euro zulegte. Aufgrund der anhaltend starken Nachfrage und stabiler Lieferketten erwarte der Vorstand für 2023 signifikantes Wachstum mit steigenden Margen und bestätige daher seine Jahresziele. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) soll demnach auf 25 bis 27 Prozent nach zuletzt 23 Prozent steigen. Die Erlöse sollen 580 bis 640 Millionen Euro erreichen.
München, 27. Apr – Die Umstellung von Software-Lizenzen auf ein Abonnement-Modell kostet den Bausoftware-Spezialisten Nemetschek Umsatz und Gewinn. Der Umsatz stieg im ersten Quartal währungsbereinigt zwar um 5,5 Prozent auf 204,6 Millionen Euro, wie Nemetschek am Donnerstag in München mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebitda) ging aber um elf Prozent auf 61 Millionen Euro zurück. Viele Softwarefirmen sind mit dieser Umstellung beschäftigt, die verlässlichere Umsätze und langfristig höhere Gewinne bringen soll. Für das Gesamtjahr erwartet Nemetschek-Chef Yves Padrines weiter ein Umsatzwachstum von vier bis sechs Prozent und eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von 28 bis 30 Prozent. Im ersten Quartal lag sie bei 29,8 Prozent.
Frankfurt, 27. Apr – Die schwächelnde Konjunktur und steigende Kosten machen der Darmstädter Software AG zu schaffen. Das operative Ergebnis halbierte sich im abgelaufenen Quartal in etwa auf 23,6 Millionen Euro, teilte der vor der Übernahme durch einen Finanzinvestor stehende Konzern am Donnerstag mit. Die Gewinnmarge schrumpfte auf 11,2 von 19,9 Prozent und der Free Cash Flow auf 20,9 von 24,9 Millionen Euro. Der Konzernumsatz legte dagegen getragen von einem 64-prozentigen Plus der Einnahmen aus Abonnements um zwei Prozent auf 210,6 Millionen Euro zu. Das Unternehmen bekräftigte seine im Februar gesenkten Gesamtjahresziele. Wegen des schwächelnden Geschäfts hatte die Darmstädter Firma die Dividende zusammengestrichen.
Düsseldorf, 27. Apr – Der Büromöbel-Versandhändler Takkt ist infolge einer schwächeren Nachfrage in Europa und Nordamerika mit Einbußen ins Jahr gestartet. Bei einem Umsatzrückgang um zwei Prozent auf knapp 322 Millionen Euro sei das operative Ergebnis (Ebitda) auf 30,2 (Vorjahr: 32,7) Millionen Euro geschrumpft, teilte Takkt am Donnerstag mit. Nach dem verhaltenen Start rechne der Vorstand mit einer Verbesserung im zweiten Halbjahr, hieß es.
Zürich, 27. Apr – Der neue UBS-Chef Sergio Ermotti wird am 30. April den Verwaltungsratvorsitz des Schweizer Rückversicherers Swiss Re aufgeben. Vizepräsident Jacques de Vaucleroy übernehme dann die Leitung des Gremiums und werde die Suche nach einem neuen Präsidenten leiten, teilte Swiss Re am Donnerstag mit. Ermottis Rücktritt war im Zuge seiner Rückkehr an die UBS-Spitze Ende März bekanntgegeben worden, offen war das Datum.
Düsseldorf, 27. Apr – Der Autozulieferer Hella hat im ersten Quartal kräftig zugelegt. Das operative Ergebnis sei um 10,3 Prozent auf 111 Millionen Euro gestiegen, teilte der unter der Dachmarke FORVIA arbeitende Konzern am Donnerstag mit. Der Umsatz kletterte um 14,4 Prozent auf zwei Milliarden Euro. „Unser Wachstum hat die Entwicklung des weltweiten Automobilmarktes im Verhältnis um mehr als das Doppelte übertroffen“, erklärte Konzernchef Michel Favre. Für den weiteren Verlauf kündigte er an, dass sich die Umsatzentwicklung „weiter beschleunigen“ werde und im Gesamtjahr Rekordwerte erzielt würden. Demnach peilt er 2023 einen Umsatz zwischen 8,0 und 8,5 Milliarden Euro an und eine operative Umsatzrendite zwischen rund 5,5 und 7,0 Prozent.
Bangalore, 27. Apr – Der Frankfurter Chemiekonzern Nobian steigt in das Lithiumprojekt des australischen Konzerns Vulcan Energy am Oberrheingraben mit ein. Im Rahmen eines Joint-Venture werde Nobian mit 161 Millionen Euro die Hälfte der Investitionskosten für die geplanten Lithiumanlage finanzieren, teilte Vulcan Energy am Mittwoch mit. Im Zuge der Vereinbarung werde das Projekt in zwei Unternehmen aufgespalten, von denen eines die Infrastruktur für die Produktion von erneuerbaren Energien und Lithiumchlorid umfasse, das andere die Hauptlithiumanlage. Nobian werde 50 Prozent der Anteile an dem Unternehmen übernehmen, zu dem auch die Hauptlithiumanlage gehöre, erklärte Vulcan. Den für E-Autobatterien benötigten Rohstoff will das in Australien und Deutschland notierte Unternehmen aus Thermalwasser des Oberrheingrabens in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg geothermisch CO2-frei gewinnen und dabei gleichzeitig erneuerbare Energie erzeugen.
Frankfurt, 27. Apr – Der französische Energiekonzern TotalEnergies verkauft sein klimaschädliches kanadisches Ölsand-Geschäft an den kanadischen Ölkonzern Suncor Energy. Der Verkaufspreis liege bei 4,1 Milliarden Dollar, teilte der französische Konzern am Donnerstag mit. Mögliche Zusatzzahlungen von bis zu 450 Millionen Dollar könnten folgen. Die Gewinnung von Rohöl aus Ölsand ist energieintensiv und deutlicher klimaschädlicher als die Förderung aus anderen Quellen. Suncor hat sein Ölsand-Geschäft in den vergangenen Jahren durch mehrere Übernahmen ausgebaut. Ursprünglich wollte Total den Geschäftsbereich ausgliedern und an die Börse in Toronto bringen. Die Übernahme sei jedoch eine einfache Transaktion und der Preis stimme mit den eigenen Bewertungen für einen Börsengang überein, begründete Total seine Entscheidung. Von den in diesem Jahr generierten Cashflow wolle der Konzern mindestens 40 Prozent an seinen Aktionären ausschütten, entweder in Form eines Aktienrückkaufs oder durch die Ausschüttung einer Sonderdividende.
Für das erste Quartal meldete Total einen Einbruch des Nettogewinns um 27 Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar. Hintergrund sind niedrigere Öl- und Gaspreise sowie sinkende Raffineriekapazitäten durch Streiks in Frankreich.
27.04.23 Wichtige Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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