Frankfurt, 26. Sep – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
17.57 Uhr – Die Bank of England schickt mit einer Erklärung das Pfund erneut auf Talfahrt. Die britische Landeswährung fällt um 1,7 Prozent auf 1,0671 Dollar, nachdem die Währungshüter mitgeteilt haben, sie beobachteten die Finanzmärkte sehr genau und werden nicht zögern, die Zinssätze bei Bedarf zu erhöhen. Im Handelsverlauf hatte sich das PfundGBP=D3 zunächst wieder erholt, nachdem es im asiatischen Handel um fast fünf Prozent auf ein Rekordtief von 1,0327 Pfund gefallen war.
15.05 Uhr – Anleger spekulieren auf eine außerplanmäßige Zinserhebung der Bank von England und greifen nach dem Ausverkauf wieder beim Pfund SterlingGBP= zu. Die britische Landeswährung zieht zeitweise um bis zu 0,7 Prozent auf über 1,09 Dollar an, nachdem sie zuvor um 4,4 Prozent auf ein Rekordtief von 1,0382 Dollar gefallen war. „Die große Sorge ist jetzt, dass die Bank of England gezwungen sein wird, in den nächsten Tagen mit einer Not-Zinserhöhung auf den Absturz des Pfunds zu reagieren“, sagte Rob Gill vom Hypothekenmakler Altura Mortgage Finance. „Eine Währung im freien Fall, steigende Kreditkosten und eine Regierung und eine Zentralbank, die nicht an einem Strang ziehen, sind der Stoff, aus dem eine Bananenrepublik gemacht ist.“
12.10 Uhr – Dank einer Übernahmeofferte des größten Aktionärs Hedin winkt den Aktien von Pendragon der größte Tagesgewinn seit mehr als 13 Jahren. Die Titel des Autohändlers steigen in London um fast 24 Prozent auf 28,1 Pence. Hedin bietet den Angaben zufolge vorläufig 29 Pence je Aktie oder insgesamt umgerechnet 450 Millionen Euro. Da Pendragon vor einigen Monaten gewillt gewesen sei, ein Angebot in gleicher Höhe anzunehmen, rechne er mit einer positiven Reaktion des Managements, schreibt Analyst Sanjay Vidyarthi von der Investmentbank Liberum. Damals hatte der Interessent einen Rückzieher gemacht.
11.25 Uhr – In der Hoffnung auf frischen Wind bei Unilever steigen Anleger bei dem Konsumgüter-Konzern ein. Die Aktien steigen in London um 3,8 Prozent auf ein 14-Monats-Hoch von 4178 Pence. Firmenchef Alan Jope will Ende 2023 in Rente gehen. Seine Reputation habe nach der geplatzten Übernahme der Konsumsparte des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline und einigen unliebsamen Überraschungen bei den Geschäftszahlen gelitten, kommentiert Analyst Martin Deboo von der Investmentbank Jefferies.
09.28 Uhr – Nach dem Sieg eines Rechtsbündnisses bei den Parlamentswahlen in Italien trennen sich weitere Investoren von Anleihen des südeuropäischen Staates. Dies hievt die Rendite der zehnjährigen Titel auf ein Neun-Jahres-Hoch von 4,497 Prozent. Im Vergleich zu den Bonds anderer europäischer Staaten fällt die Bewegung jedoch vergleichsweise gering aus, weil auch diese wegen der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und einer drohenden Rezession unter Druck stehen. Grund für die moderate Kursreaktion sei das recht schwache Abschneiden der Lega, die am EU-kritischsten sei, sagte Fondsmanager Giuseppe Sersale vom Vermögensverwalter Anthilia.
09.40 Uhr – Nach dem Kursverfall der vergangenen Monate kehren immer mehr Anleger zu Uniper zurück. Die Aktien des Gasversorgers steigen um 14 Prozent auf 4,04 Euro, nachdem sie in der vergangenen Woche auf ein Rekordtief von 2,55 Euro gefallen war. Das Unternehmen ist wegen ausbleibender russischer Lieferungen in Schieflage geraten und wird verstaatlicht.
09.40 Uhr – Nach dem Kursverfall der vergangenen Monate kehren immer mehr Anleger zu Uniper zurück. Die Aktien des Gasversorgers steigen um 14 Prozent auf 4,04 Euro, nachdem sie in der vergangenen Woche auf ein Rekordtief von 2,55 Euro gefallen war. Das Unternehmen ist wegen ausbleibender russischer Lieferungen in Schieflage geraten und wird verstaatlicht.
09.20 Uhr – Die Nachwehen der gekippten Gesamtjahresziele machen Hypoport erneut zu schaffen. Die Aktien des Finanzdienstleisters fallen um 8,5 Prozent auf ein Sechs-Jahres-Tief von 72,55 Euro, nachdem sie am Freitag einen Rekord-Kurssturz von 46 Prozent verbucht hatten. Die Papiere von Varta, die vor dem Wochenende aus dem gleichen Grund um mehr als ein Drittel eingebrochen waren, geben ebenfalls weiter nach. Sie verlieren zwei Prozent und sind mit 37,82 Euro so billig wie zuletzt vor dreieinhalb Jahren.
07.47 Uhr – Der Sieg der Postfaschisten bei der Parlamentswahl in Italien macht Devisenanleger nervös. Der Euro fällt um 1,3 Prozent auf ein 20-Jahres-Tief von 0,9565 Dollar. „Auch wenn sich das Rechtsbündnis offiziell zur EU bekennt, der politische Gegenwind aus Italien wird größer werden“, warnt Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. „Die europäische Energiekrise, Rezessionsrisiken und nun auch noch ein seit dem zweiten Weltkrieg historisch einmaliges Rechtsbündnis in Italien begraben die Hoffnungen auf eine rasche Erholung des Euro.“
07.38 Uhr – Aus Furcht vor einer sinkenden Nachfrage wegen der drohenden Rezession ziehen sich Anleger aus Rohstoffen zurück. Außerdem macht die aktuelle Stärke des Dollar.DXY diese Anlageklasse für Investoren außerhalb der USA unattraktiver. Die Rohöl-Sorte BrentL aus der Nordsee, Kupfer und Gold verbilligen sich um bis zu 1,3 Prozent auf 85,60 Dollar je Barrel, 7333 Dollar je Tonne 1636 Dollar je Feinunze.
07.24 Uhr – Zweifel an der Nachhaltigkeit der britischen Staatsfinanzen lösen einen Ausverkauf beim Pfund SterlingGBP= aus. Es fällt am Montag um 4,4 Prozent auf ein Rekordtief von 1,0382 Dollar. Das ist der größte Kursrutsch seit dem Börsen-Crash vom März 2020. „Eie deutlichen Steuersenkungen, die vom Finanzminister angekündigt wurden, bereiten dem Devisenmarkt mit Blick auf die steigende Staatsverschuldung große Sorgen“, sagt Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Gleichzeitig drohten die geplanten Entlastungen den Inflationsdruck noch zu verschärfen. „Die Bank von England (BoE) muss heute eingreifen, um das Pfund zu stabilisieren“, sagt Anlagestratege Michael Every von der Rabobank.
26. September 2022 Der Börsen Vormittag
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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