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23. September 2022 Marktentwicklungen

Es folgen die börsentäglichen Marktentwicklungen.

New York, 23. Sep (Reuters) – Die Deutsche Bank einigt sich im Rechtsstreit mit Anlegern auf die Zahlung eines Vergleichs von rund 26 Millionen Dollar. Die Kläger, die dem Institut laxe Aufsicht von ultrareichen Kunden vorwarfen, reichten am Freitag die vorläufige Einigung bei einem New Yorker Gericht ein. Dort muss der zuständige Richter die Einigung zulassen. Anleger, die zwischen 2018 und 2020 mit Aktien der Deutschen Bank gehandelt hatten, warfen in ihrer Klage dem Konzern unzureichende Geldwäschekontrollen vor. Infolge der Kundenbeziehungen mit dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein und mit russischen Oligarchen fiel der Aktienkurs und schädigte Anleger, hieß es in der Klageschrift. Die Klage der Investoren richtete sich neben dem Konzern auch gegen Bankchef Christian Sewing und den früheren Vorstandschef John Cryan. Das Geldhaus bestreitet weiterhin jegliches Fehlverhalten. Die Deutsche Bank hatte im Juli 2020 bereits eine 150 Millionen Dollar schwere Strafe der New Yorker Finanzaufsicht wegen gravierende Versäumnisse im Fall Epstein und im Geldwäsche-Skandal mit der Danske Bank in Estland verhängt. Ein Sprecher der Bank wollte sich nicht zu der Einigung äußern.

Paris, 23. Sep  – Der Gründer des französischen Internetdienstanbieters Iliad und das Medienunternehmen MFE wollen Insidern zufolge zusammen den TV-Sender M6 kaufen. Xavier Niel und die Italiener planten ein unverbindliches Übernahmeangebot für M6, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Freitag. MFE lehnte eine Stellungnahme ab und Vertreter von Niel antworteten nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Die Muttergesellschaft von M6, RTL, lotet nach einer gescheiterten Fusion in Frankreich einen Verkauf der Sender-Tochter aus.

Berlin, 23. Sep – Zwei der größeren Minderheitsaktionäre des britischen Softwareentwicklers Aveva wollen sich der geplanten Übernahme durch Schneider Electric entgegenstellen. Das Angebot des französischen Elektrotechnik-Riesen in Höhe von 9,5 Milliarden Pfund (umgerechnet rund 10,7 Milliarden Euro) sei „opportunistisch“, erklärten die in Kanada ansässigen Mawer Investment Management und M&G Investments am Freitag, die nach Daten von Refinitiv zusammen knapp zwei Prozent an Aveva halten. „Das Gebot nutzt einen vorübergehend gedrückten Aktienkurs aus. Als langfristige Investoren sind wir bereit, geduldig zu warten, bis der Markt das Unternehmen angemessen bewertet“, sagte Peter Lampert, ein Portfoliomanager bei Mawer.

Hamburg, 23. Sep – Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich schöpft nach einem stabilen Geschäftsverlauf mehr Hoffnung für das Gesamtjahr. Die robuste Geschäftsentwicklung der ersten Jahreshälfte habe sich im dritten Quartal unvermindert fortgesetzt, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Man liege damit über den gegenwärtigen Markterwartungen. Produktionsstillstände seien durch gezieltes Lieferkettenmanagement weitgehend vermieden worden. Der Vorstand habe daher seine im März gedämpfte Prognose konkretisiert. An der Börse kam das gut an, die Aktie legte um fast fünf Prozent zu.

Während Jungheinrich beim Auftragseingang einen stärkeren Rückgang für möglich hält als zuletzt prognostiziert, hebt das Management die Erwartungen beim Umsatz deutlich an. Statt eines leichten Anstiegs zum Vorjahr rechnet der Konzern nun mit einer Spanne zwischen 4,6 und 4,8 (Vorjahr: 4,2) Milliarden Euro. Beim Betriebsergebnis (Ebit) stellt Jungheinrich eine Spanne zwischen 340 und 380 Millionen Euro in Aussicht, hält also sowohl einen Anstieg als auch einen Rückgang zum Vorjahr für möglich. Bislang war man hier von einem Ergebnis deutlich unter dem Vorjahreswert von 360 Millionen ausgegangen. Die operative Rendite soll zwischen 7,2 und 8,0 (Vorjahr: 8,5) Prozent landen.

London, 23. Sep – Der britsche Online-Möbelhändler Made.com bekommt die Kaufzurückhaltung der Kunden und die Folgen der gestörten Lieferketten zu spüren. Der Vorstand kassierte daher nicht nur seine Jahresziele sondern kündigte auch einen Stellenabbau und die mögliche Einleitung eines „formellen Verkaufsprozesses“ an. Das Unternehmen werde in den nächsten Wochen Kosten senken, indem Personal entlassen wird, teilte die Firma am Freitag mit, ohne Details zu nennen.

Zudem würden Optionen wie ein „formeller Verkaufsprozess“ des Unternehmens geprüft. Einem Bericht der „Financial Times“ zufolge müssen etwa 35 Prozent der Belegschaft gehen. Die erst vor 15 Monaten unter großem Applaus an die Börse gegangene Firma beklagte, Waren mit Rabatt verkauft haben zu müssen, um die Lagerbestände zu reduzieren. Das habe die Margen und Liquidität beeinträchtigt. Der Vorstand erwarte keine rasche Erholung der Nachfrage

23. September 2022 Marktentwicklungen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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