Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 23. Februar 2023
Bangalore, 23. Feb – Nach ernüchternden Quartalsergebnissen will der Elektrolaster-Hersteller Nikola in diesem Jahr mehr Fahrzeuge ausliefern und seine Kosten senken. Das Unternehmen wolle 2023 zwischen 250 und 350 batteriebetriebene Lkw ausliefern, verglichen mit 135 Auslieferungen im Vorjahr, teilte Nikola am Donnerstag mit. Zudem wolle Nikola mit der Installation einer automatisierten Montagelinie für Batteriepacks beginnen. Bis zum vierten Quartal des Jahres sollen dadurch für jeden E-Truck Kosten in Höhe von etwa 105.000 Dollar bei den Batteriemodulen eingespart werden. Im vierten Quartal produzierte der Automobilhersteller 133 Lkw, lieferte aber nur 20 Fahrzeuge an Händler aus, weil die Nachfrage sank. Verlustbringende US-Startups wie Nikola und Lordstown Motors kämpfen mit den Kosten, die mit dem Hochfahren der Produktion verbunden sind, um sich einen Anteil am Nutzfahrzeugmarkt zu sichern. Das Start-up aus Phoenix im US-Bundesstaat Arizona wurde 2015 gegründet und setzt auf den Trend, Nutzfahrzeuge zu elektrifizieren.
23. Feb – Der US-Biotechkonzern Moderna hält trotz eines besser als erwartet verlaufenen vierten Quartals an der Umsatzprognose für seinen Corona-Impfstoff fest. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einer deutlich geringeren Nachfrage nach den Impfungen und erwartet deshalb weiterhin einen Jahresumsatz von fünf (2022: 18,4) Milliarden Dollar für sein einziges kommerzielles Produkt, wie Moderna am Donnerstag mitteilte. Im vierten Jahr der Pandemie hätten die meisten Menschen weltweit ihre Impfungen und Auffrischungsimpfungen erhalten, während Regierungen und andere Behörden ihre Käufe reduzierten. Moderna stellt jedoch zusätzliche Verkäufe in Märkten wie den USA, Europa und Japan in Aussicht. An der Börse kam die Umsatzprognose nicht gut an, die Moderna-Aktien verloren 4,2 Prozent im vorbörslichen Handel.
München, 23. Feb – Drei Jahre nach der Übernahme durch den Finanzinvestor Triton strebt der Augsburger Großgetriebe-Hersteller Renk laut einem Zeitungsbericht zurück an die Börse. Triton habe die Investmentbanken Citi, Deutsche Bank und JPMorgan mit der Organisation der Emission beauftragt, berichtete das „Handelsblatt“ am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Doch frühestens Ende des Jahres könne es so weit sein. Renk könnte dabei mit 2,5 bis drei Milliarden Euro bewertet werde, hieß es in dem Bericht. Das wäre ein Vielfaches der rund 700 Millionen Euro, die Triton 2020 für Renk an den vorherigen Eigentümer VolkswagenVOWG_p.DE gezahlt hatte. Triton wolle damit den gegenwärtigen Rüstungs-Boom nutzen. Renk produziert unter anderem Getriebe für Panzer und Schiffe.
Bangalore, 23. Feb – Der US-Autobauer General Motors will wegen hoher Lagerbestände die Produktion in einem US-Werk vorübergehend anhalten. Der Produktionsstopp am Standort Fort Wayne (Bundesstaat Indiana) gelte ab dem 27. März für zwei Wochen, teilte der größte US-Autobauer am Donnerstag mit. „Unsere Produktion ist im letzten Monat gestiegen, während die Nachfrage ziemlich konstant blieb, was zu einem Anstieg der Lagerbestände führt“, teilte GM zur Begründung mit. In dem Werk baut der Konzern Trucks wie etwa den Chevrolet Silverado und GMC Sierra Pickups.
Bangalore, 23. Feb – Der chinesische Amazon-Wettbewerber Alibaba hat vom Ende der Corona-Maßnahmen in der Volksrepublik profitiert und im Abschlussquartal besser abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz stieg um zwei Prozent auf 247,8 Milliarden Yuan (33,9 Milliarden Euro), während Analysten mit 245 Milliarden Yuan gerechnet hatten, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Der Nettogewinn schnellte auf 46,8 Milliarden Yuan nach 27,7 Milliarden vor Jahresfrist.
Frankfurt, 23. Feb – Im Rahmen der Entlassungswelle bei Microsoft müssen einem Magazinbericht zufolge auch deutsche Beschäftigte des US-Softwarekonzerns gehen. Betroffen seien 100 bis 120 Personen, schrieb die „Wirtschaftswoche“ am Donnerstag unter Berufung auf Unternehmensinsider. Ein Firmensprecher wollte diese Zahlen nicht kommentieren. Microsoft hatte Mitte Januar den Abbau von weltweit 10.000 Jobs angekündigt. Das entspricht fünf Prozent der Belegschaft. Andere Technologiekonzerne treten ebenfalls auf die Kostenbremse und setzen Personal vor die Tür.
Brüssel, 23. Feb – Wegen Sicherheitsbedenken verbietet die EU TikTok auf Diensthandys. Beschäftigte der Kommission, die die chinesische Video-App nutzten, müssten diese löschen, sagte EU-Industriekommissar Thierry Breton am Donnerstag. Er betonte, dass die Staatengemeinschaft beim Thema Cybersicherheit aufmerksam sei. Über mögliche Zwischenfälle im Zusammenhang mit TikTok wollte er keine Angaben machen.
Frankfurt, 23. Feb – Der Kunststoffkonzern Covestro plant ein neues Werk in China. In der südchinesischen Stadt Zhuhai will Covestro sein größtes Werk für Thermoplastische Polyurethane (TPU) bauen und investiert dafür einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag, wie das Leverkusener Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die erste Bauphase soll 2025 abgeschlossen sein, dann wird die Produktionskapazität rund 30.000 Tonnen pro Jahr betragen. Für diese erste Phase nimmt Covestro einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in die Hand. 2033 soll das Werk fertiggestellt sein und eine jährliche Kapazität von 120.000 Tonnen TPU pro Jahr erreichen. TPU-Kunststoffe werden vielfältig eingesetzt, etwa in Schuhsohlen oder Handyhüllen.
München, 23. Feb – Die Übernahme der schwedischen Haldex durch den Lkw-Zulieferer SAF-Holland ist endgültig unter Dach und Fach. Als letztes habe nun auch die polnische Kartellbehörde dem Kauf des Bremssystem-Spezialisten zugestimmt, teilte SAF-Holland am Donnerstag in Bessenbach bei Aschaffenburg mit. Aus den USA und Deutschland hatte SAF-Holland bereits grünes Licht für die rund 300 Millionen Euro schwere Übernahme erhalten. Haldex werde von Mittwoch an in die Konzernbilanz einbezogen. Finanzvorstand Frank Lorenz-Dietz kündigte an, auf einer Analystenkonferenz am 30. März eine gemeinsame Gewinnprognose für das laufende Jahr abzugeben.
Madrid, 23. Feb – Der spanische Telekommunikationskonzern Telefonica hat im vergangenen Jahr seine Ziele bei Umsatz und Kernergebnis erreicht. Zwar ging das Kernergebnis um 42 Prozent auf 12,85 Milliarden Euro zurück, stieg aber organisch um drei Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Erlöse stiegen auf 39,99 Milliarden Euro von 39,28 Milliarden Euro im Vorjahr. Im laufenden Jahr soll der Gesamtumsatz, einschließlich des britischen Joint Ventures und ohne Berücksichtigung von Währungsschwankungen und M&A-Effekten, im niedrigen einstelligen Prozentbereich steigen, nach einem Plus von vier Prozent im vergangenen Jahr. Das Kernergebnis soll voraussichtlich um drei Prozent steigen. Die Dividende soll unverändert bei 0,30 Euro je Aktie bleiben.
London, 23. Feb – Der britische Rüstungskonzern BAE Systems hat wegen weltweit gestiegener Rüstungsausgaben seine Gewinne gesteigert. Der bereinigte Gewinn je Aktie bei konstanten Wechselkursen betrug im vergangenen Jahr 55,5 Pence (rund 0,63 Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit übertraf der Hersteller von U-Booten, Kampfflugzeugen und Kampffahrzeugen die Analystenschätzungen von durchschnittlich 53,9 Pence pro Aktie. Für 2023 rechnet der Konzern mit einem weiteren Anstieg des Gewinns je Aktie um fünf bis sieben Prozent. Im Vertrauen auf langfristiges Wachstum erhöhte BAE zudem die jährliche Dividende um 7,6 Prozent. Der Krieg in der Ukraine hat die weltweiten Rüstungsausgaben in die Höhe getrieben und Großbritanniens größter Rüstungskonzern profitiert deutlich von der hohen Nachfrage seiner Großkunden USA, Großbritannien, Saudi-Arabien und Australien.
Düsseldorf, 23. Feb – Der Betreiber des Karriere-Netzwerks Xing, New Work, hat 2022 dank der hohen Nachfrage nach Fachkräften mehr verdient und will seine Aktionäre daran erneut mit einer Sonderdividende beteiligen. Die Anteilseigner sollen je Aktie neben der auf 3,16 Euro (Vorjahr: 2,80) angehobenen Dividende zusätzlich wie im Vorjahr 3,56 Euro erhalten, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Firma verbuchte 2022 ein Umsatzplus von zehn Prozent auf 313,4 Millionen Euro und einen Anstieg des operativen Ergebnisses (Ebitda) um sechs Prozent auf 104,1 Millionen Euro. „Wir haben sämtliche Ziele inklusive der im vergangenen August nach oben angepassten Umsatzprognose erreicht“, betonte Firmenchefin Petra von Strombeck.
München, 23. Feb – Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto 1 ist trotz steigender Erlöse und eines höheren Marktanteils tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der bereinigte Betriebsverlust weitete sich 2022 auf 165,6 Millionen Euro aus nach einem Minus von 107 Millionen Euro vor Jahresfrist, wie eine Sprecherin am Donnerstag sagte. Nähere Angaben dazu machte das Unternehmen nicht. Für das laufende Geschäftsjahr stellt Auto 1 einen deutlich geringeren Verlust von 60 bis 90 Millionen Euro in Aussicht, mit dem Ziel, im vierten Quartal die Verlustzone zu verlassen. Der Umsatz verbesserte sich 2022 dagegen um gut ein Drittel auf 6,5 Milliarden Euro und lag damit so hoch wie nie zuvor. Inzwischen komme Auto 1 auf einen Marktanteil am europäischen Gebrauchtwagenmarkt von 2,5 Prozent, das ist fast ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Auto 1 betreibt unter anderem die Online-Autohandelsplattform Autohero.
Düsseldorf, 23. Feb – Die auf den Erwerb mittelständischer Unternehmen spezialisierte Indus Holding hat infolge von Abschreibungen und dem Konzernumbau einen Verlust eingefahren. Der Konzern schloss unter dem Strich mit einem Minus von 51 Millionen Euro ab nach einem Gewinn von 47,6 Millionen im Jahr 2021, wie Indus am Donnerstag mitteilte. Im fortgeführten Geschäft stiegen die Erlöse um zehn Prozent auf 1,8 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis (Ebit) um 19 Prozent auf 133,7 Millionen schrumpfte. Darin enthalten waren Wertminderungen in Höhe von knapp 43 Millionen Euro. Im nicht fortgeführten Geschäft verbuchte Indus bei stagnierenden Erlösen von 109,7 Millionen Euro einen Nettoverlust von 124 Millionen Euro. Die Insolvenz der Metalltechnik-Tochter SMA hatte Indus 2022 belastet. Zudem hat der Vorstand den Verkauf der defizitären Fahrzeugtechnik beschlossen.
Frankfurt, 23. Feb – Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr hat dank der Nachfrage nach Produktionstechnik für E-Autos und emmissionsarmen Anlagen Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr kräftig gesteigert. Mit einem Sprung von 22 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro übertraf der Umsatz 2022 die eigene Zielspanne und erreichte einen Rekordwert, wie der MDax.MDAXI-Konzern am Donnerstag mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebit) vor Sondereffekten kletterte 16,6 Prozent auf 232 Millionen Euro. Damit sank die bereinigte operative Umsatzrendite auf 5,4 von 5,6 Prozent im Vorjahr. Der Auftragseingang legte trotz der mauen Konjunktur um 17 Prozent zu und erreichte erstmals die Marke von fünf Milliarden Euro. „2022 haben wir stark von der Ausrichtung unseres Technologieangebots an den Zukunftsthemen Nachhaltigkeit, E-Mobilität und Automatisierung profitiert“, erläuterte Konzernchef Jochen Weyrauch. „In diesen Bereichen investieren viele Kunden auch bei konjunkturellem Gegenwind, um ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.“
Bangalore, Frankfurt 23. Feb – Die US-Bank Wells Fargo entlässt laut mit der Angelegenheit vertraute Personen Hunderte von Hypothekenbankern. Das sei Teil der jüngsten strategischen Neuausrichtung, berichtet CNBC am Mittwoch unter Berufung auf Insidern. In einer per E-Mail an Reuters gesendeten Erklärung sagte Wells Fargo, dass es „Verlagerungen“ im gesamten Hauskreditgeschäft im Einklang mit zuvor angekündigten strategischen Plänen und einem Rückgang des Hypothekenvolumens gegeben habe. Zu den betroffenen Arbeitnehmern gehören Hypothekenbanker und Berater für Wohnimmobilienkredite, meist Spitzenkräfte, die im vergangenen Jahr ein Kreditvolumen von 100 Millionen Dollar überschritten hätten.
23.02.23 Wichtige Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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