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18.Mai 2022 Marktentwicklungen

18. Mai (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

VOLKSWAGEN – Brüssel: Die EU-Kartellbehörde dürfte Insidern zufolge die Übernahme des Autovermieters EuropcarEUCAR.PAdurch Volkswagen wohl ohne Auflagen durchwinken. Der 2,9 Milliarden Euro schwere Kauf von Europcar durch ein vom Wolfsburger Autokonzern angeführtes Konsortium sollte ohne Bedingungen grünes Licht von der zuständigen EU-Behörde bekommen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Volkswagen hatte vergangenes Jahr zusammen mit dem Vermögensverwalter Attestor und dem niederländischen Mobilitätsanbieter Pon Holdings den Europcar-Eignern 50 Cent je Aktie geboten. Mit der Übernahme des SixtSIXG.DE-Konkurrenten wollen die Wolfsburger zu einem führenden Mobilitätsanbieter aufsteigen. Europcar soll zu einer Plattform für Angebote rund um Carsharing, Mitfahrdienste und Abo-Modelle ausgebaut werden. Die Transaktion soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden. 

AMAZON – New York: Die Abteilung für Menschenrechte des US-Bundesstaats New York hat eine Diskriminierungsbeschwerde gegen den weltgrößten Onlinehändler eingereicht. Demnach habe Amazon schwangere und behinderte Mitarbeiterinnen an seinen Arbeitsplätzen diskriminiert, erklärte New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul. Zudem wurde der Internetriese beschuldigt, von den Arbeitnehmerinnen unbezahlten Urlaub zu verlangen, anstatt ihnen angemessene Vorkehrungen zu bieten. „Meine Regierung wird jeden Arbeitgeber zur Rechenschaft ziehen – unabhängig davon, wie groß oder klein er ist – wenn er seine Mitarbeiter nicht mit der Würde und dem Respekt behandelt, die sie verdienen“, betonte Hochul. Amazon betreibt 23 Niederlassungen mit mehr als 39.000 Beschäftigten im ganzen Bundesstaat. Der Konzern lehnte bisher eine Stellungnahme ab. 

MICROSOFT – Brüssel: Im Ringen um die Beilegung langjähriger Kartellstreitigkeiten mit der EU-Kommission wegen seines Cloudgeschäfts revidiert der US-Softwareriese seine Lizenzierungsdeals. Es werde europäischen Cloudanbietern leichter gemacht, zu konkurrieren, kündigte Microsoft-Präsident Brad Smith an. Die Änderungen zielten darauf ab, die wesentlichen Vorbehalte auszuräumen. Das sei ein erster Schritt, aber nicht unbedingt der letzte, den das Unternehmen gehen werde. Im Mittelpunkt der Kritik stehen Paketlösungen für Microsoft Office, die nun flexibler gehandhabt werden sollen. In den zurückliegenden Monaten hatten einige europäische Cloud-Anbieter, darunter NextCloud aus Deutschland und OVHcloudOVH.PA aus Frankreich, Bedenken hinsichtlich bestimmter Software-Lizenzierungsbedingungen und -praktiken von Microsoft vorgebracht. 

GOOGLE- Russische Behörden haben das Bankkonto von Google Russland gesperrt. Das mache die Arbeit des russischen Büros unmöglich, erklärte ein Google-Sprecher. Daher habe Google einen Insolvenzantrag angekündigt. Nach Ausbruch des Ukraine-Krieges hatte Russland die Daumenschrauben bei den US-Technologiekonzernen angezogen. Die Google-Nachrichtenseite wurde gesperrt, die zum US-Konzern MetaFB.O gehörenden Plattformen Facebook und Instagram wurden von einem russischen Gericht verboten.

TENCENT – Hongkong: Behördliche Beschränkungen und die wieder aufflammenden Corona-Infektionen machen dem chinesischen Technologiekonzern zu schaffen. Im ersten Quartal halbierte sich der Gewinn und der Umsatz stagnierte, wie Tencent mitteilte. Das war die schwächste Leistung seit dem Börsengang im Jahr 2004. Bei Erlösen in Höhe von 135,5 Milliarden Yuan (19,1 Milliarden Euro) brach der Gewinn auf 23,7 (Vorjahr: 49,0) Milliarden Yuan ein. Die staatlichen Beschränkungen in der Volksrepublik bremsen den Techriesen seit Monaten aus. Die Aufsichtsbehörden der Volksrepublik haben seit August letzten Jahres die Zulassung von Spielen gestoppt, was den Sektor erschüttert und viele kleine Anbieter aus dem Geschäft drängt.

BURBERRY – London: Die Entwicklung des chinesischen Marktes nach den Lockdowns der vergangenen Wochen ist für den britischen Luxusmodekonzern entscheidend. „Unser Ausblick hängt von den Auswirkungen von Covid-19 und der Erholung der Verbraucherausgaben auf dem chinesischen Festland ab“, teilte Burberry mit. In dem Anfang April abgelaufenen Bilanzjahr 2021/22 erzielte das für seine Karomuster bekannte Modehaus einen Umsatzanstieg um 23 Prozent auf 2,83 Milliarden Pfund (3,3 Milliarden Euro) und eine Verbesserung des Betriebsgewinns um 38 Prozent auf 523 Millionen Pfund.

ERICSSON – Stockholm: Der schwedische Netzwerkausrüster will sein Wachstum mit einer neuen Geschäftsstruktur anschieben. Ab 1. Juni werde es vier Einheiten geben, teilte Ericsson mit. Dafür würden unter anderem die Geschäftsbereiche Digitale Dienste sowie Dienstleistungen für Unternehmen zusammengeführt. Zudem verlassen mit Arun Bansal und Peter Laurin gleich zwei hochrangige Manager den NokiaNOKIA.HE-Konkurrenten. 

ABN AMRO – Die niederländische Bank hat zum Jahresauftakt besser abgeschnitten als erwartet. Der Nettogewinn erreichte im ersten Quartal 295 Millionen Euro nach einem Minus von 54 Millionen vor Jahresfrist. Analysten hatten 259 Millionen Euro erwartet. Für den Nettozinsertrag, der im Quartal bei 1,31 Milliarden Euro lag, erwartet die Bank für das Gesamtjahr einen Betrag am oberen Ende der Prognosespanne von 5,0 bis 5,1 Milliarden Euro. Der Vorstand warnte jedoch, dass der Ukraine-Krieg sich belastend auf die Geschäfte der Bank auswirken könnte.

EPIC SUISSE – Zürich: Die Anleger greifen beim Börsengang der Schweizer Gewerbeimmobilienfirma zu. Das Angebot inklusive Mehrzuteilungsoption sei überzeichnet, wie eine der die Transaktion begleitenden Banken erklärte. Epic strebt am 25. Mai an die Schweizer Börse SIX und will mit dem Initial Public Offering (IPO) brutto rund 200 Millionen Franken bei Investoren einsammeln.

DERMAPHARM – Berlin: Der Arzneimittelhersteller ist mit einem Ergebnissprung in das Jahr gestartet. Im ersten Quartal kletterte der Betriebsgewinn (Ebitda) um fast 18 Prozent auf 75,1 Millionen Euro, wie das Unternehmen aus Grünwald bei München mitteilte. Trotz des Ukraine-Kriegs und der Lockdowns in China sei die „permanente Lieferfähigkeit“ aufrecht erhalten worden. Der Umsatz legte um rund neun Prozent auf 231,6 Millionen Euro zu. Dermapharm zufolge war das Plus sowohl auf das Bestandsportfolio mit Schmerz- und Entzündungsmitteln und Allergiepräparaten als auch auf die Produktion von Impfstoffen für BioNTech22UAy.DE zurückzuführen. Das Unternehmen bestätigte seine Jahresprognose, wonach der Umsatz um 10 bis 13 Prozent steigen soll.

ABB Zürich: Der Schweizer Elektrotechnikkonzern will die Sparte Prozessautomation langfristig rentabler machen. Dazu setze das Unternehmen auf Preisgestaltung, ergänzende Zukäufe und Kostenmanagement, teilte ABB mit. ABB erwartet weiterhin zweistellige Zuwachsraten für Software und digitale Dienstleistungen. Aus dem Accelleron-Geschäft, vormals Turbocharging, will das Unternehmen aussteigen. Ohne diesen Bereich wäre der Geschäftsbereich Prozessautomation im vergangenen Jahr auf 5,5 Milliarden Dollar Umsatz und eine operative Gewinnmarge von 11,1 Prozent gekommen.

TUI – München: Der deutsch-britische Reisekonzern hat zur Rückzahlung von Staatshilfen rund 425 Millionen Euro frisches Kapital eingesammelt. Knapp 162,3 Millionen neue Aktien wurden zu einem Preis von 2,62 Euro bei Investoren platziert, teilte das Unternehmen mit. TUI war mit insgesamt 4,3 Milliarden Euro Finanzhilfe in der Corona-Krise gestützt worden. Das Reisegeschäft erholt sich derzeit, auch wenn der Ukraine-Krieg und hohe Inflationsraten derzeit Verbraucher verunsichern. TUI hatte die Kapitalerhöhung am Dienstag angekündigt.

18.Mai 2022 Marktentwicklungen

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