18. Aug (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
17.55 Uhr – Die Ukraine hält Russland vor, „eine Art Provokation“ in dem unter Kontrolle russischer Truppen stehendem Atomkraftwerk in Saporischschja vorzubereiten. Die Erklärung des ukrainischen Militärgeheimdienstes folgt auf eine Aussage Russlands, im größten europäischen Atomkraftwerk bestehe die Gefahr einer von Menschen verursachten Katastrophe. Zudem beschuldigte Moskau Kiew und den Westen, auch eine „Provokation“ zu planen. Dem ukrainischen Geheimdienst zufolge hätten Mitarbeiter des russischen Atomkonzerns Rosatom das Gelände verlassen und die Anlage sei für alle mit Ausnahme des Betriebspersonals geschlossen.
15.38 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besteht darauf, das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk in Saborischschja zu entmilitarisieren. Die Anlage müsse vollständig von den „Aggressoren“ befreit werden, schrieb Selenskyj nach einem Treffen mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan auf Telegram. „Dieser beabsichtigte Terror seitens des Aggressors kann global katastrophale Konsequenzen haben.“ Die Vereinten Nationen müssten für die Sicherheit dieses strategischen Objekts sorgen.
15.25 Uhr – Das russische Außenministerium erklärt, Russland würde Atomwaffen nur in Notfällen einsetzen. Nach der russischen Militärdoktrin sei der Einsatz von Nuklearwaffenarsenalen nur als Antwort auf einen Angriff zur Selbstverteidigung möglich, sagt Ministeriumssprecher Iwan Netschaew. Russland habe kein Interesse an einer direkten Konfrontation mit der Nato und den USA.
13.57 Uhr – Russland weist den Vorschlag von UN-Generalsekretär Antonio Guterres zurück, die von russischen Truppen besetzte Umgebung des Atomkraftwerks Saporischschja zu entmilitarisieren. Dies sei unannehmbar, sagt der Sprecher des Außenministeriums in Moskau, Iwan Netschaew. Das AKW liegt in der Nähe des Frontverlaufs. In den vergangenen Tagen sind wiederholt Geschosse auf dem Gelände niedergegangen, was die Furcht vor einer atomaren Katastrophe befeuert hat. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss der Anlage vor.
13.34 Uhr – In Limassol auf der Mittelmeerinsel Zypern wollen sich russische Kriegsgegner nicht einschüchtern lassen. „In Russland sind Drohungen dieser Art üblich“, sagt Aktivist Ewgenij Elesin zu Plakaten mit den Gesichtern von neun russischen Kriegsgegnern, die mit Trauerflor versehen waren. Die Plakate waren von Unbekannten an der Küstenpromenade von Limassol aufgestellt und später von der Polizei entfernt worden. In Limassol protestieren regelmäßig russische Kriegsgegner, die neun Abgebildeten nehmen daran teil. „Diese Drohungen können uns nicht stoppen“, erklärt Elesin.
13.13 Uhr – Russland verlegt Medienberichten zufolge drei Kampfjets nach Kaliningrad. Die MIG-31 seien in der Ostsee-Exklave rund um die Uhr einsatzbereit, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur RIA das russische Verteidigungsministerium. Interfax zufolge sind die Jets mit Kinschal-Überschallraketen ausgestattet. Kaliningrad grenzt an die EU- und Nato-Staaten Litauen und Polen.
13.03 Uhr – Zwei russische Kampfjets haben nach finnischen Angaben möglicherweise den Luftraum Finnlands verletzt. Die beiden MIG-31 hätten sich am Morgen der Küstenstadt Porvoo, die weniger als 150 Kilometer von Russland entfernt liegt, genähert, teilt das finnische Verteidigungsministerium mit. Der Grenzschutz habe eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.
10.56 Uhr – Russland warnt im Zusammenhang mit dem Beschuss des südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja davor, dass radioaktives Material bis nach Deutschland, Polen und die Slowakei gelangen könnte, wenn es zu einem Unfall kommen sollte. Durch den Beschuss seien Backup-Systeme des AKW beschädigt worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Sollten die ukrainischen Streitkräfte die Anlage weiter unter Beschuss nehmen, werde das AKW möglicherweise abgeschaltet. Das Kernkraftwerk wurde im März von russischen Truppen erobert. Es geriet in den vergangenen Wochen mehrfach unter Beschuss. Russland und die Ukraine geben sich dafür gegenseitig die Schuld.
08.34 Uhr – Die Ukraine bereitet dem russischen Verteidigungsministerium zufolge während des geplanten Besuchs von UN-Generalsekretär Antonio Guterres des AKWs in Saporischschja am Donnerstag eine „Provokation“ vor. In dem von Russland kontrollierten Atomkraftwerk und in seiner Umgebung gebe es keine schweren russischen Waffen, teilt das Ministerium in der von der staatlichen Nachrichtenagentur RIA verbreiteten Mitteilung zudem mit.
07.52 Uhr – Die Ukraine meldet erneute russische Angriffe auf die zweitgrößte Stadt des Landes, Charkiw. Noch vor Sonnenaufgang sei beim Beschuss eines Wohngebiets ein Mensch getötet worden, teilt die Regionalregierung auf Telegram mit. 18 Menschen seien zudem verletzt worden, darunter zwei Kinder. Am Mittwochabend waren bei einem russischen Raketenangriff auf die im Nordosten gelegene Stadt nach ukrainischen Angaben sechs Menschen getötet und 16 weitere verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
03.45 Uhr – Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge einen russischen Angriff in der südlichen Region Cherson zurückgeschlagen. „Die russischen Streitkräfte haben seit letztem Monat nur minimale Fortschritte gemacht, und in einigen Fällen sind wir vorgerückt“, sagte der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch in einem Video. „Was wir hier sehen ist eine ’strategische Sackgasse‘.“
18. August 2022 Ukraine aktuell
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