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17. Mai 2022 Marktentwicklungen

Frankfurt, 17. Mai (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

RWE – Berlin: RWE hat eine weitere grüne Anleihe mit einem Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro emittiert. Die Anleihe wurde in zwei Tranchen von jeweils einer Milliarden Euro mit Laufzeiten bis 2026 und 2030 begeben, wie der Energiekonzern mitteilt. Für die erste Tranche beträgt die Rendite bis zur Fälligkeit 2,2 Prozent. Für die zweite Tranche beläuft sich die Rendite bis zur Fälligkeit auf 2,9 Prozent. Die Emission sei bei den Investoren auf starkes Interesse gestoßen. RWE hatte bereits letztes Jahr zwei Green Bonds mit einem Volumen von insgesamt 1,85 Milliarden Euro begeben. 

SBERBANK- Russlands größte Bank will ihre Börsennotierung in London einstellen. Das von westlichen Sanktionen betroffene Geldhaus teilte mit, dass sein Verwahrer zuvor eine Vereinbarung mit ihm beendet habe. Besitzer der Hinterlegungsscheine könnte diese bis zum 16. Juni in Sberbank-Aktien umtauschen. Die Börse in London sei von dem Vorhaben der Bank in Kenntnis gesetzt worden, den Umlauf der Scheine aufzugeben.

NETFLIX – New York: Der Streaming-Dienst hat die Entlassung von 150 Mitarbeitern angekündigt, die meisten davon in den USA. Dies entspricht etwa zwei Prozent der Angestellten auf dem Heimatmarkt. „Diese Veränderungen sind in erster Linie geschäftlichen Erfordernissen geschuldet und nicht den Einzelleistungen“, hieß es in einer Erklärung. Dies mache den Schritt besonders schwierig. Netflix hatte zuletzt zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt einen Rückgang der Kundenzahl hinnehmen müssen. Der weltgrößte Streaming-Anbieter verwies zur Begründung auf den Krieg in der Ukraine, die Inflation und einen scharfen Wettbewerb. 

EURONEXT – Danzig: Die Pariser Mehrländerbörse profitiert von der Übernahme der Borsa Italiana und den starken Schwankungen an den Märkten. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 59 Prozent auf 395,7 Millionen Euro, das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) kletterte um zwei Drittel auf 252,2 Millionen Euro, wie die Euronext mitteilte. Für die Mailänder Börse hatte sie im vergangenen Jahr 4,4 Milliarden Euro gezahllt. Euronext-Chef Stephane Boujnah erwartet, dass der Zusammenschluss in diesem Jahr größere Kosteneinsparungen bringt und zugleich weniger Integrationskosten verursacht als bisher geplant. Die Euronext betreibt unter anderem die Börsen in Paris und Amsterdam.

JD.COM – Peking: Die jüngsten Lockdowns in China haben das Geschäft des Onlinehändlers wiederbelebt. Der Umsatz legte im ersten Quartal um 18 Prozent auf 239,7 Milliarden Yuan (33,8 Milliarden Euro) zu, wie JD.com mitteilte. Das lag über den Erwartungen der Analysten. Angesichts geschlossener Läden in Metropolen wie Shanghai bestellten wieder mehr Chinesen im Netz.

DEUTSCHE TELEKOM – München: Der Telekom-Konzern überträgt in seinem Internet-Abonnement-Angebot „Magenta TV“ die Spiele der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bis mindestens zur Saison 2027/28 live. Der seit 2016 laufende Vertrag mit der DEL sei vorzeitig um vier Jahre verlängert worden, teilte die Deutsche Telekom mit. In der abgelaufenen Saison hätten mehr als 20 Millionen Zuschauer die Spiele verfolgt, doppelt so viele wie zu Beginn der Zusammenarbeit. Die Übertragungsrechte an der Basketball-Bundesliga BBL hatte Magenta TV kürzlich an S-Nation Media verloren, die neue Sport-Streaming-Plattform des ehemaligen DFL-Chefs Christian Seifert und des Medienkonzerns SpringerKKR.N. Seifert will dort Fernsehrechte an Ligen außerhalb des Fußballs bündeln.

HOME DEPOT – Bangalore: Die US-Baumarktkette profitiert vom anhaltenden Trend zum Heimwerken und hat ihre Ziele daher angehoben. Der Vorstand erwartet für 2022 nun ein dreiprozentiges Umsatzplus. Analysten rechneten bisher mit einem Zuwachs um 1,4 Prozent. Der Gewinn je Aktie soll um einen mittleren einstelligen Prozentsatz zulegen statt im niedrigen einstelligen Bereich. Im ersten Quartal stiegen die Erlöse um 2,2 Prozent, Analysten hatten mit einem Rückgang um 2,7 Prozent gerechnet. Der Gewinn je Aktie erreichte 4,09 Dollar und übertraf die Schätzungen von 3,68 Dollar. Die Zuwächse von Home Depot dürften die Bedenken des Marktes, die Inflation könnte die Verbraucherausgaben bremsen, für eine Weile zerstreuen, kommentierte Oppenheimer-Analyst Brian Nagel.

VIENNA INSURANCE GROUP  – Wien: Der Versicherer hat im ersten Quartal eine zweistellige Prämiensteigerung verbucht. Dank Zuwächsen in allen Geschäftssparten legten die Prämien um 11,2 Prozent auf 3,45 Milliarden Euro zu, teilte das Unternehmen mit. Der Vorsteuergewinn sank hingegen um rund 3,3 Prozent auf 123,8 Millionen Euro. VIG begründete das mit Vorsorgen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, die das Finanzergebnis schmälern. Aufgrund der schwer abschätzbaren wirtschaftlichen Auswirkungen wurden Vorsorgen in der Höhe von rund 75 Millionen Euro gebildet. Insgesamt sollte der Krieg aber keinen starken Einfluss auf die Ergebnisse haben. VIG-Chefin Elisabeth Stadler rechnet daher für das laufende Geschäftsjahr mit einer positiven operativen Entwicklung. 

SONOVA – Zürich: Der Schweizer Hörgerätehersteller hat die Corona-Delle ausgebügelt und ist im Geschäftsjahr 2021/22 um 29,3 Prozent auf 3,36 Milliarden Franken Umsatz gewachsen. Der Gewinn des Weltmarktführers zog auf 663,6 (Vorjahr 585,3) Millionen Franken an. Die Dividende solle um 37,5 Prozent auf 4,40 Franken pro Aktie angehoben werden. Sonova sei zuversichtlich, dass der Marktaufschwung anhalte. Einschließlich der jüngsten Zukäufe peile der Konzern für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 bei konstanten Wechselkursen ein Umsatzplus von 17 bis 21 Prozent und ein Wachstum des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebita) von zwölf bis 18 Prozent an.

GRAND CITY – Düsseldorf: Die Immobilienfirma hat im ersten Quartal zugelegt. Das für die Branche entscheidende operative Ergebnis (FFO I) stieg um drei Prozent auf 48,8 Millionen Euro. Die Nettomieteinnahmen kletterten um sieben Prozent auf 97,1 Millionen Euro. 

ABB – Zürich: Der Geschäftsbereich Antriebstechnik des Schweizer Elektrotechnikkonzerns will das Marktwachstum deutlich übertreffen. Dank eines energieeffizienten Produktangebots, der Preispolitik und kleineren Zukäufen habe sich der Bereich vorgenommen, 1,5 mal schneller als der Markt zu wachsen, teilte die Firma am Dienstag anlässlich eines Kapitalmarkttages mit. Für seinen Markt erwarte der Bereich ein Wachstum über dem Wirtschaftswachstum, weil die Industrie die Energieeffizienz und die Dekarbonisierung ihrer Prozesse vorantreiben werde. Die Antriebstechnik wolle auch zu dem ab 2023 angepeilten konzernweiten Rentabilitätsziel von mindestens 15 Prozent beitragen.

17. Mai 2022 Marktentwicklungen

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