Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 17. Januar 2023
London, 17. Jan (Reuters) – Europas größter Billigflieger Ryanair kann angesichts hoher Buchungszahlen im Januar keine Anzeichen für eine Rezession in Großbritannien oder in anderen europäischen Ländern ausmachen. Allein am vergangenen Wochenende seien zwei Millionen Buchungen eingegangen, so viele wie nie zuvor binnen zwei Tagen, sagte Ryanair-Chef Michael O’Leary am Dienstag in London. Die Nachfrage sei weiterhin hoch. „Ich glaube, die Leute machen sich Sorgen, dass die Ticketpreise im Sommer steigen“, sagte er. „Das werden sie auch.“ Angesichts des für Mittwoch erwarteten Gebots der Lufthansa für die Alitalia-Nachfolgerin ITA Airways erwartet O’Leary eine Übernahmewelle: „Alitalia wird wahrscheinlich in den nächsten drei oder vier Monaten bei Lufthansa enden.“ Die portugiesische TAP könne vom British-Airways-Mutterkonzern IAG geschluckt werden. Auch der britische Billigflieger Easyjet werde bei IAG oder Air France-KLM landen. Die Lufthansa werde dann auch noch den ungarischen Billigflieger Wizz kaufen, prophezeite er.
Bangalore, 17. Jan (Reuters) – Der Machtkampf bei Walt Disney geht in die nächste Runde. Der Unterhaltungskonzern verweigerte dem Milliardär und aktivistischen Investor Nelson Peltz einen Platz im Verwaltungsrat und begründete dies am Dienstag mit „mangelndem Fachwissen und Erfahrung“. Peltz‘ Investmentfirma Trian war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Der Milliardär wirft dem Konzern unter anderem vor, zu viel Geld in die verlustreiche Streaming-Sparte Disney+ zu stecken. Der zurückgekehrte Disney-Chef Bob Iger will den Geschäftsbereich bis 2024 in die Gewinnzone führen.
Frankfurt, 17. Jan – Die Deutsche Bank ist bei der Suche nach einem neuen Compliance-Chef bei der britischen Großbank Barclays fündig geworden. Laura Padovani wechselt ab April zum Frankfurter Geldhaus und wird dort dann die Compliance-Abteilung leiten, wie aus einem internen Schreiben der Deutschen Bank, das Reuters einsehen konnte, am Dienstag hervorgeht. Zuerst hatte das „Handelsblatt“ über den Wechsel berichtet. Padovani verantwortete laut der Deutschen Bank Führungspositionen in den Compliance-Bereichen bei Barclays, American Express und bei dem Versicherer Aviva. Sie sei auf die Umsetzung regulatorischer Maßnahmen spezialisiert „insbesondere im Hinblick auf Verhaltensrisiken und Finanzkriminalität.“ Der bisherige Leiter der weltweiten Compliance-Abteilung, Pascal Tagne, wird den Bereich für die APAC-Region in Singapur leiten und die Rolle des Stellvertretenden Copmpliance-Chefs übernehmen.
Düsseldorf, 17. Jan – Der Medizintechnikkonzern Eckert & Ziegler hat 2022 nach ersten Berechnungen besser abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz liege bei 225 Millionen Euro und der Überschuss bei 30 Millionen Euro, teilte der Konzern am Dienstag mit. Der Vorstand hatte zuletzt bei einem Umsatz von 200 Millionen Euro einen Nettogewinn von 27 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Ende März soll die vollständige Bilanz veröffentlicht werden. In den ersten neun Monaten hatte die Firma bei einem Umsatzanstieg um ein Viertel auf 164 Millionen Euro ein Nettoergebnis von 23,3 Millionen Euro erzielt. Das lag um 5,8 Millionen unter dem Vorjahreswert, der durch Einmaleffekte in Höhe von 9,4 Millionen Euro getrieben war.
Moskau, 17. Jan – Der Gewinne des größten russischen Kreditinstituts Sberbank ist wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland um drei Viertel eingebrochen. Im Jahr 2022 sei der Nettogewinn um 75,7 Prozent auf 300,2 Milliarden Rubel (rund 4 Milliarden Euro) zurückgegangen, teilte das Geldhaus am Dienstag mit. Konzernchef German Gref betonte aber, dass die Bank seit der zweiten Jahreshälfte wieder auf den Pfad des Gewinnwachstums zurückgekehrt sei. Die Bank verzeichnete für Dezember einen Gewinnanstieg von 40,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der Bestand an Privatkrediten wuchs um 1,7 Prozent auf 12 Billionen Rubel. Angesichts der externen Herausforderungen beschrieb Gref das Ergebnis als „anständig“. Die Sberbank hatte sich im vergangenen Jahr aus fast allen europäischen Märkten zurückgezogen.
Düsseldorf, 17. Jan – Der Windturbinenbauer Nordex hat 2022 weniger Aufträge an Land gezogen als im Jahr zuvor. Die Bestellungen summierten sich auf 1235 (Vorjahr: 1636) Anlagen mit einer Nennleistung von 6,33 (7,95) Gigawatt (GW), wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Größte Einzelmärkte in Europa seien Deutschland, Finnland, die Türkei, Polen und Spanien gewesen. Lateinamerika habe mit vier Ländern 21 Prozent des Auftragsvolumens ausgemacht, Nordamerika lediglich sechs Prozent. Der Vorstand betonte, im vierten Quartal höhere Preise habe durchsetzen können als im Vorjahr.
Zürich, 17. Jan – Ein starkes Geschäft in Nordamerika hat den Edelschokolade-Hersteller Lindt&Sprüngli 2022 angeschoben. Der Umsatz des Schweizer Unternehmens legte um 8,4 Prozent auf 4,97 Milliarden Franken zu, wie Lindt am Dienstag mitteilte. Der Konzern sehe sich auf Kurs, das für das vergangene Jahr angepeilte Ziel einer operativen Marge (Ebit) von rund 15 Prozent zu erreichen. Trotz des von Inflation verursachten Gegenwindes sei der Goldhasen-Hersteller auch zuversichtlich, 2023 die mittelfristige Vorgabe eines Umsatzwachstums von sechs bis acht Prozent zu schaffen.
17.01.23 Wichtige Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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