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16.Mai 2022 Marktentwicklungen

Frankfurt, 16. Mai (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus: 

SMBC – Dublin: Der Flugzeugvermieter SMBC will seinen kleineren Rivalen Goshawk Aviation für 6,7 Milliarden Dollar übernehmen. Dies teilten die beiden irischen Unternehmen mit. Die Übernahme würde SMBC zum zweitgrößten Flugzeugvermieter weltweit machen mit Unternehmenswerten in Höhe von insgesamt 37 Milliarden Euro. Alle sich in Russland befindenden den EU-Sanktionen unterliegenden Flugzeuge von Goshawk seien von der Transaktion jedoch ausgenommen. SMBC gehört einem Konsortium, zu dem auch die japanische Sumitomo Corp8053.T und die Sumitomo Mitsui Financial Group8316.T zählen. Goshawk ist ein 50:50-Joint Venture zwischen dem in Hongkong ansässigen Mischkonzern NWS Holdings Ltd0659.HK und Chow Tai Fook Enterprises.

PELOTON – New York: Der Fitnessgeräte-Hersteller hat sich mit seinem Rivalen iFit im Patentrechtsstreit geeinigt. Peloton habe zugestimmt, einige iFit-Patente bezüglich der Fernsteuerungstechnologie zu lizenzieren, während iFit einige On-Demand-Ranglisten-Technologien aus seinen Produkten entfernen werde, teilten beide Unternehmen in einer gemeinsamen Mitteilung mit. Peloton warf dem NordicTracker-Hersteller iFit in den Jahren 2020 und 2021 Patentverletzung im Zusammenhang mit seiner Ranglisten-Technologie vor. Das früher als Icon Health & Fitness bekannte iFit wiederum warf Peloton vor, in den Jahren 2021 und 2022 mit seinem „Bike+“ ein Patent zu verletzen, das es den Nutzern erlaube, zwischen Radfahren und Gewichtheben zu wechseln.

GRAMMER – München: Der ostbayerische Hersteller von Lkw- und Zug-Sitzen trennt sich nach weniger als drei Jahren von seinem Vorstandschef. Man habe sich einvernehmlich mit Thorsten Seehars auf ein vorzeitiges Vertragsende Ende Mai geeinigt, teilte Grammer in Ursensollen bei Amberg mit. Einen Grund gab das Unternehmen nicht an. Seehars war im August 2019 vom Zug- und Lkw-Bremsenhersteller Knorr-BremseKBX.DE gekommen. Technik-Vorstand Jens Öhlenschläger soll vom 1. Juni an vorübergehend als Vorstandssprecher fungieren. Ein Nachfolger für Seehars werde gesucht.

CONDOR – Frankfurt: Der deutsche Ferienflieger hat zum 1. Juni einen neuen Finanzchef. Björn Walther übernehme den Posten von Frank Hundt, der nach dem Ausscheiden von Christoph Debus vorübergehend für die Finanzen verantwortlich war, teilte die Airline mit. Nach beruflichen Stationen beim Reisekonzern TUI Group und der Unternehmensberatung Roland Berger war Walther im ehemaligen, pleitegegangenen Condor-Mutterkonzern Thomas Cook Chef des Reiseveranstalters Öger Tours. Zuletzt leitete er das Finanzressort beim Hotel-Buchungsportal HRS Group. 

TESLA – Shanghai: Der weltgrößte Elektroautobauer verschiebt den geplanten Hochlauf seiner Produktion in Shanghai auf das Niveau von vor dem Corona-Lockdown um mindestens eine Woche. Dies geht aus einem internen Memo hervor, das Reuters vorliegt. Demzufolge soll der Betrieb dort mindestens eine Woche länger bei einer einzigen Schicht mit einer gedrosselten Tagesproduktion von 1200 Fahrzeugen bleiben. Zuvor hatte Tesla angekündigt, die Produktion in seinem Shanghai-Werk ab dem 16. Mai auf 2600 Autos pro Tag erhöhen. Tesla müsse noch die Anzahl der Arbeiter verdoppeln, die in der Nähe der Produktionslinien leben und schlafen, um den sogenannten „geschlossenen Kreislauf“ aufrechtzuerhalten, erläuterte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Zudem gebe es Unsicherheiten bei der Versorgung, da die Fabriken der Zulieferer und die Logistik in der chinesischen Metropole weiterhin beschränkt seien. Tesla lehnte eine Stellungnahme ab.

DEUTSCHE TELEKOM – Berlin: Der Bonner Dax-Konzern hat die Beteiligung an der griechischen Tochter OTE ausgebaut. Der Anteil liege nun bei 50 Prozent statt zuvor 46 Prozent, teilte die Deutsche Telekom mit. Die Erhöhung sei durch einen Aktienrückkauf von OTE erfolgt, bei dem die Telekom keine Aktien abgab. OTE wird bereits seit 2008 voll konsolidiert. Die Deutsche Telekom hatte damals eine Beteiligung von zunächst 20 Prozent an dem ehemaligen griechischen Staatsmonopolisten erworben. Über die Jahre ist dieser Anteil im Rahmen von verschiedenen Transaktionen gewachsen.

SULZER – Der Schweizer Maschinenbauer stellt wegen Sanktionen Polens gegen seinen als nah am Kreml eingestuften Minderheitsaktionär die Aktivitäten der Tochtergesellschaften in Polen vorübergehend ein. Der russische Milliardär Viktor Vekselberg habe keinerlei Kontrolle oder Eigentumsrechte über Sulzer-Gesellschaften und all seine wirtschaftlichen Rechte seien entzogen worden, betonte das Unternehmen in einer Erklärung. Mögliche Umsatzeinbußen im Falle einer länger andauernden Aussetzung sind Sulzer zufolge auf 21 Millionen Franken begrenzt – dies entspreche 0,6 Prozent des Gesamtumsatzes 2021. Die betroffenen Gesellschaften, Sulzer Pumps Wastewater Poland und Sulzer Turbo Services Poland, beschäftigen insgesamt 192 Mitarbeiter.

RENAULT – Der französische Autobauer verkauft seinen Mehrheitsanteil an dem russischen Lada-Hersteller AwtoWAS. Seine Beteiligung von 67,7 Prozent ginge an das russische Forschungsinstitut Nami, teilte Renault mit. Es gebe aber eine Rückkaufoption für den Anteil über sechs Jahre. „Der Abschluss dieser Transaktionen unterliegt keinerlei Bedingungen und alle erforderlichen Genehmigungen wurden eingeholt“, erklärte Renault.

Die russische Tochter gehe an die Stadt Moskau. Das russische Handelsministerium hatte den Deal bereits im April angekündigt und einen symbolischen Preis von einem Rubel als Kaufpreis genannt. Renault bestätigte, das eine Abschreibung von fast 2,2 Milliarden Euro auf die russischen Geschäfte fällig werde. Der Schritt erhalte dem Konzern aber die Möglichkeit, nach Russland zurückzukehren, erklärte Renault-Chef Luca de Meo. Hunderte Unternehmen haben sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und den verhängten westlichen Sanktionen aus Russland zurückgezogen.

16.Mai 2022 Marktentwicklungen

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