Berlin, 15. Jul (Reuters) – Der Frankfurter Flughafen will mit einer weiteren Kapazitätsverringerung Abläufe vereinfachen und ein Flugchaos vermeiden. Ziel es sei, den Flugbetrieb zusätzlich zu stabilisieren und künftig die Flugbewegungen pro Stunde auf 88 von 96 Starts und Landungen zu begrenzen, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport am Freitag. Man sei mit den Airlines im Gespräch. Die Lufthansa begrüßte den Schritt. Die Entscheidung sei richtig, weil das Personal trotz bereits erfolgter Flugstreichungen und Aufstockungen der Stellen nicht ausreiche. „Zu einer gleichmäßigen Reduzierung und Stabilisierung werden nun auch andere Fluggesellschaften, die von und nach Frankfurt fliegen, mit Flugstreichungen beitragen“, erklärte Lufthansa-Airline-Chef Jens Ritter. Der Londoner Flughafen Heathrow hat seine Kapazitäten ebenfalls gekürzt und die Fluglinien aufgefordert, mehr Flüge zu streichen.
Frankfurt, 15. Jul (Reuters) – Tesla muss einer Kundin in Deutschland einem Magazin-Bericht zufolge wegen Mängeln an seinem Fahrassistenzsystem den Großteil des Kaufpreises für ein Model X zurückerstatten. Das Landgericht München habe ein entsprechendes Urteil bereits Mitte gefällt, berichtete der „Spiegel“ am Freitag vorab. Damit sei das Gericht einem technischen Gutachten gefolgt, wonach das Assistenzsystem Hindernisse wie etwa die Verschmälerung einer Baustelle nicht zuverlässig erkenne. Zudem bremse das Auto immer wieder unnötig ab. Dies könne im gerade im Stadtverkehr eine massive Gefährdung bedeuten und zu Auffahrunfällen führen. Beide Parteien hätten Berufung gegen das Urteil eingelegt, berichtete das Magazin. Tesla und das Gericht waren für Kommentare nicht zu erreichen. Tesla-Chef Elon Musk hatte im März angekündigt, eine Test-Version des neuen Autopilots in Europa noch in diesem Jahr einzuführen, abhängig von der Genehmigung durch die Behörden.
München, 15. Jul (Reuters) – Der Netzwerkausrüster Adva Optical verabschiedet sich mit einer Gewinnwarnung aus dem Kleinwerteindex SDax. Der starke Dollar und die unerwartet hohen Beschaffungskosten verhageln dem Münchner Unternehmen 2022 die Bilanz: Auch wenn der Umsatz mit 680 bis 730 Millionen um etwa 30 Millionen Euro höher sein dürfte als erwartet, werde die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) mit fünf bis neun Prozent niedriger ausfallen als bisher geplant (sechs bis zehn Prozent), teilte Adva am Freitag mit. Nach der Übernahme von Adva durch den US-Glasfaserkonzern AdtranADTN.O ist seit Freitag die neue MuttergesellschaftQH9.F im SDax gelistet.
Im zweiten Quartal stieg der Umsatz von Adva um elf Prozent auf 166,3 Millionen Euro. Das bereinigte Ebit brach aber um die Hälfte auf 6,4 (14,4) Millionen Euro ein, weil es Schwierigkeiten mit einer bereits erfolgten Lieferung gegeben habe.
Banglore, 15. Jul (Reuters) – BlackRock-Gewinn schrumpft wegen Marktturbulenzen
Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock hat im zweiten Quartal wegen sinkender Gebühreneinnahmen infolge der Marktturbulenzen einen Gewinnrückgang um rund 30 Prozent erlitten. Der bereinigte Gewinn verringerte sich im Zeitraum April bis Juni auf 1,12 Milliarden Dollar nach 1,61 Milliarden im Vorjahreszeitraum, wie BlackRock am Freitag mitteilte. Je Aktie sank der Gewinn auf 7,36 Dollar von 10,45 Dollar ein Jahr zuvor. Das lag unter den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 7,90 Dollar gerechnet hatten. „Die Anleger haben es gleichzeitig mit hoher Inflation, steigenden Zinsen und dem schlechtesten Jahresbeginn für Aktien und Anleihen seit einem halben Jahrhundert zu tun“, fasste Konzernchef Larry Fink die Lage zusammen. Deshalb scheuten Investoren das Risiko und hielten sich zurück. Das von BlackRock verwaltete Vermögen sank um elf Prozent auf 8,49 Billionen Dollar.
Zürich, 15. Jul (Reuters) – Credit-Suisse-Präsident Horta-Osório geht zu Mediobanca
Der frühere Credit-Suisse-Verwalungsratspräsident António Horta-Osório heuert bei der italienische Finanzgruppe Mediobanca an. Der Portugiese werde zum 1. August Berater (Senior Advisor), wie Mediobanca am Freitag mitteilte. Er solle vor allem den Co-Chefs des Firmenkunden- und Investmentbanking-Geschäfts helfen, Kundenbeziehungen und Transaktionen im europäischen Markt auszubauen. Horta-Osório war im Januar wegen Verstößen gegen Quarantäne-Regeln nach nur acht Monaten im Amt als Credit-Suisse-Präsident zurückgetreten.
15. Jul (Reuters) – TomTom weitet Verluste aus
Der niederländische Navi-Hersteller TomTom hat wegen der gestörten Lieferketten und der Inflation im zweiten Quartal schlechter abgeschnitten als erwartet. Bei stagnierenden Erlösen von rund 133 Millionen Euro fiel ein Betriebsverlust von 55,5 (Vorjahr: minus 21,1) Millionen Euro an, wie der Konzern mitteilte. Analysten hatten nur ein Minus von 20 Millionen Euro prognostiziert. Der Vorstand bestätigte zwar sein Umsatzziel für das laufenden Jahr von 470 bis 510 Millionen Euro, warnte aber vor Belastungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und der Inflation. Zu den Kunden von TomTom gehören unter anderem Ford und Microsoft.
Düsseldorf, 15. Jul (Reuters) – Die Corona-China-Lockdowns grenzen Burberrys Zuwächse ein
Lockdowns in China haben die Zuwächse des britischen Luxusmode-Herstellers Burberry geschmälert. Die Filial-Umsätze seien im Quartal um ein Prozent gestiegen, teilte Burberry am Freitag mit. Außerhalb des chinesischen Festlandes, das für Burberry der größte Markt ist, seien derweil die Erlöse um 16 Prozent gestiegen, in Europa um 47 Prozent. Seit der Wiedereröffnungen der Läden in China liefen die Geschäfte allerdings vielversprechend, sagte Burberry-Chef Jonathan Akeroyd.
Taipeh, 15. Jul (Reuters) – Taiwan erwägt Geldstrafe gegen Foxconn
Dem Apple-Zulieferer Foxconn droht in Taiwan Insidern zufolge eine Geldstrafe. Die Regierung erwäge, wegen einer Investition in ein chinesisches Chip-Konglomerat die in Taipeh ansässige Foxconn mit einer Buße von umgerechnet rund 830.000 Euro zu belegen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Reuters. Foxconn habe vor der Investition in China keine vorherige Genehmigung der taiwanesischen Regierung eingeholt. Dies verstoße wohl gegen ein Gesetz, das die Beziehungen der Insel zu China regelt, sagte eine der Personen. Foxconn verwies derweil gegenüber Reuters auf eine frühere Information der Börse und erklärte, die Dokumente würden in naher Zukunft an die Investitionskommission des Wirtschaftsministeriums geliefert.
Düsseldorf, 15. Jul (Reuters) – VW sucht Investoren für Batteriegeschäft
Volkswagen will den Aufbau der eigenen Zellfertigung, die in der neuen Konzerntochter PowerCo zusammengefasst wird, nicht allein finanzieren. „Vom nächsten Jahr an könnten Finanzinvestoren dazukommen“, sagt Volkswagen-Finanzvorstand Arno Antlitz dem Handelsblatt einem Zeitungsbericht zufolge. Erste Anfragen potenzieller Investoren gebe es bereits. In einem weiteren Schritt könnte die Batterietochter des VW-Konzerns zumindest teilweise auch an die Börse gebracht werden. Das sei jedoch eine Überlegung für die weitere Zukunft, die frühestens 2024 oder auch erst später realisiert werde.
15. Juli 2022 Marktentwicklungen
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