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13. Mai 2022 Marktentwicklungen

13. Mai (Reuters) – Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:

CREDIT SUISSE- Bangalore: Der Verwaltungsrat der krisengeplagten Schweizer Bank erwägt einem Medienbericht zufolge die Absetzung von Konzernchef Thomas Gottstein. Der Verwaltungsrat des Geldhauses habe erste Gespräche geführt, um Gottstein möglicherweise bereits in diesem Jahr zu ersetzen, berichtet die Agentur Bloomberg am Freitagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Einige Verwaltungsratsmitglieder seien besorgt, dass Gottstein die Probleme der Bank nicht in Griff bekommen könnte. Die Bank teilte mit, dass Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann klar hinter Gottstein stehe. Daran habe sich nichts geändert. Die Bank konnte sich zum Start des neuen Jahres nicht aus der Abwärtsspirale befreien. Der Quartalsabschluss fiel noch schlechter aus als von Analysten erwartet. Die Erträge der Großbank brachen um 42 Prozent ein und unter dem Strich standen mit einem Verlust von 273 Millionen Franken erneut rote Zahlen. 

BOEING- Seattle/Washington: Die US-Luftaufsichtsbehörde FAA ist Insidern zufolge nicht zufrieden mit der Dokumentation, die der Jet-Hersteller für eine neue Liefergenehmigung seines Großraumflugzeugs 787 eingereicht hat. Die FAA halte die Unterlagen für unvollständig, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Es sei noch nicht klar, ob die Bedenken der Behörde den Lieferbeginn verzögern würden, sagte eine Person. Boeing hatte die Auslieferungen der 787 wegen technischer Probleme in der Produktion für ein Jahr unterbrochen.

GERRY WEBER INTERNATIONAL – Frankfurt: Bei dem westfälischen Modekonzern haben die Verluste des vergangenen Geschäftsjahres das Grundkapital zur Hälfte aufgezehrt. Wie vom Aktiengesetz vorgeschrieben, beruft das Unternehmen nun eine Hauptversammlung ein, um die Aktionäre über den Verlust zu informieren. Der Großteil der Verluste sei im Rahmen eines Gewinnabführungsvertrags von der Tochter Gerry Weber Retail GmbH übernommen worden, die während der Corona-Pandemie Geschäfte habe schließen müssen. Außerdem habe das Unternehmen Abschreibungen auf Beteiligungen vornehmen müssen.

BILFINGER – Frankfurt: Der Industriedienstleister beginnt ein neues Aktienrückkaufprogramm. Ab dem 1. Juli könnten bis zu 4,1 Millionen eigene Aktien für maximal 100 Millionen Euro über die Börse erworben werden, teilte Bilfinger mit. Das Programm laufe längstens bis zum 17. März 2023. Die Hauptversammlung 2022 hatte dem Unternehmen genehmigt, bis 2027 maximal zehn Prozent seines Grundkapitals zurückzukaufen.

RHEINMETALL – Frankfurt: Der Rüstungskonzern strebt den Aufstieg in den obersten deutschen Börsenindex Dax an. Vorstandschef Armin Papperger sagte der „Rheinischen Post“, ein Aufstieg vom MDax in den Dax wäre erstrebenswert. „Da wir aktuell auf Platz 33 nach Marktwert sind, wäre das auch denkbar.“ Angesichts der anhaltenden Chip-Versorgungskrise habe das Unternehmen seine Vorräte an Halbleitern und anderen Materialien in diesem Jahr um 500 Millionen Euro erhöht: „Wir haben so viele Halbleiter beziehungsweise Elektronikbauteile zugekauft, dass wir für fünf Jahre wenig Nachschubprobleme haben dürften.“ . 

HONDA- Tokio: Der japanische Autohersteller schraubt seine Erwartungen für das Geschäftsjahr 2022/23 zurück. Wegen der anhaltenden Rohstoff- und Chipknappheit werde nun ein Gewinnrückgang von sieben Prozent erwartet anstelle eines Anstiegs, begründete Honda die Prognosesenkung. Der Betriebsgewinn werde bei 810 Milliarden Yen (6,05 Milliarden Euro) erwartet. In dem im März beendeten Quartal sank der Betriebsgewinn um sechs Prozent auf 199,5 Milliarden Yen, er lag damit aber über den Analystenschätzungen von 152,2 Milliarden Yen.

WACKER CHEMIE – München: Der Münchner Spezialchemie-Konzern hat es mit dem Ausstieg bei der ehemaligen Tochter SiltronicWAFGn.DEnicht eilig. „Mittelfristig geben wir unsere Beteiligung an der Siltronic ab. Daran halten wir fest“, sagte Vorstandschef Christian Hartel laut Redetext für die Hauptversammlung am kommenden Freitag. Der geplante Verkauf des 30,8-Prozent-Pakets an dem Chip-Zulieferer an die taiwanische GlobalWafers6488.TWO war Anfang des Jahres geplatzt. „Klar ist auch: Wir haben beim Verkauf der Anteile keinen Zeitdruck“, bekräftigte Hartel. Die Siltronic-Papiere haben nach dem Scheitern der Übernahme deutlich an Wert verloren.

STEAG – Duisburg: Der Energiekonzern Steag hat im vergangenen Jahr mehr verdient und peilt auch 2022 steigende Ergebnisse an. Der Umsatz kletterte 2021 um 37 Prozent auf knapp 2,8 Milliarden Euro, wie Steag mitteilte. Der Konzern mit 5700 Mitarbeitern profitierte sowohl von höheren Strompreisen als auch von einer gestiegenen Produktion. Infolge der hohen Erdgaspreise habe sich auch die Wirtschaftlichkeit der Steinkohle-Kraftwerke verbessert. Im operativen Geschäft habe das Ergebnis um ein Fünftel auf 234 Millionen Euro zugelegt. Für das laufende Jahr erwartet Steag bei allen relevanten Kennzahlen deutliche Steigerungen, konkrete Prognosen seien aber schwer. Das Unternehmen will voraussichtlich im Herbst entscheiden, ob es sich unter dem Dach der Steag in einem „schwarzen“ Teil mit Kohlekraftwerken und einen „grünen“ mit Erneuerbaren Energien aufteilt.

NORWEGIAN AIR- Oslo: Die norwegische Billigfluglinie hat ihren Verlust im ersten Quartal verringert, befürchtet durch die steigenden Kerosinpreise aber einen Rückschlag auf ihrem Weg aus der Sanierung. „Der Anstieg der Treibstoffpreise wird die Erholung des Unternehmens teilweise dämpfen“, erklärte Norwegian Airlines, die durch eine drastische Verkleinerung aus der Insolvenz gerettet wurde.

„Die Buchungen vor der Sommersaison sind deutlich gestiegen“, sagte Konzernchef Geir Karlsen. Im ersten Quartal sank der Nettoverlust auf eine (Vorjahr: 1,2) Milliarde norwegische Kronen (98 Millionen Euro). Wegen der Corona-Pandemie war die Airline Ende 2020 in ein Konkursverfahren geschlittert, aus dem sie mit einer kleineren Flotte und ohne Langstreckenflüge, aber auch mit weniger Schulden hervorging. Seitdem hat das Unternehmen seinen Betrieb schrittweise wieder aufgebaut und rechnet damit, die Zahl der Flugzeuge von 51 Ende 2021 bis Mitte 2023 auf 85 zu erhöhen, etwa die Hälfte der Flotte aus der Zeit vor der Pandemie.

CARL ZEISS MEDITEC – Frankfurt: Der Medizintechnikanbieter hat Umsatz und Ergebnis gesteigert, warnt aber vor Engpässen in den Lieferketten. Die Risiken von Lieferstörungen seien deutlich gestiegen, im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 seien weitere Engpässe zu erwarten, teilte Carl Zeiss mit. Im ersten Halbjahr legte der Umsatz um 11,5 Prozent auf 855 Millionen Euro zu. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg wegen Investitionen in Vertrieb, Marketing und die Forschung aber nur leicht auf 177 (VJ: 163) Millionen Euro. Deshalb sank die Ebit-Marge auf 20,7 (VJ: 21,2) Prozent. Im ersten Quartal hatte die Marge mit 18,1 Prozent aber noch niedriger gelegen und die Anleger enttäuscht. Der Auftragseingang schnellte im ersten Halbjahr um 30,7 Prozent auf mehr als eine Milliarde Euro. Die Prognosen für das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen.

TWITTER- Dallas: Zwei hochrangige Führungskräfte müssen im Zuge der Umstrukturierung des Social-Media-Unternehmens, das von Elon Musk übernommen wird, bereits ihren Hut nehmen. Dies teilt Twitter-CEO Parag Agrawal seinen Mitarbeitern in einer Nachricht mit, die von Reuters eingesehen werden konnte. „Wir müssen uns weiterhin Gedanken über unsere Teams, Einstellungen und Kosten machen“, so Agrawal. Die meisten Einstellungen würden derzeit pausieren, alle bestehenden Jobangebote würden zudem überprüft um festzustellen, ob einige zurückgezogen werden sollten. Der CEO begründet die Entscheidung damit, dass Twitter nicht in der Lage war, das Nutzerwachstum und die Wachstumsziele zu erreichen, die es sich gesetzt hatte. Das Unternehmen strebte eigentlich bis Ende 2023 einen Jahresumsatz von 7,5 Milliarden US-Dollar und 315 Millionen tägliche Nutzer an, zog diese Ziele aber in seinem jüngsten Ergebnisbericht zurück.

13. Mai 2022 Marktentwicklungen

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Wichtige Entwicklungen zur Börse.

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