Frankfurt, 12. Aug (Reuters) – Nachfolgend die Kurse ausgewählter Indizes zum Xetra-Handelsschluss am Freitag: Grafikdownload Agena Trader
Frankfurt, 12. Aug (Reuters) – Der Dax hat sich zum Wochenschluss von seiner Sonnenseite gezeigt. Der deutsche Leitindex rückte um 0,74 Prozent auf 13795 Zähler vor, auf Wochensicht kommt er auf ein Plus 1,6 Prozent. In den vergangenen Tagen hatte der etwas nachlassende Preisdruck in den USA Spekulationen geweckt, die Notenbank Fed könnte das Tempo im Zinserhöhungszyklus etwas zurückfahren. „Inflations-, Zins- und Rezessionssorgen spielen an den Finanzmärkten weiter eine Rolle, sie sind zuletzt aber etwas kleiner geworden“, schreiben die Analysten der Helaba in einem Kommentar.
Auch am Freitag gab es Anzeichen der Beruhigung auf der Preisseite: Die Importpreise fielen im Juli im Vergleich zum Vormonat um 1,4 Prozent, etwas stärker als von Analysten erwartet. Sollte sich der nachlassende Preisauftrieb weiter bestätigen, dann sei das eine exzellente Nachricht für die Märkte, konstatierte Thomas Altmann von QC Partners. Die Fed hatte die ausufernde Inflation zuletzt mit ungewöhnlich großen Zinsschritten bekämpft. Sie will nächsten Monat nachlegen. Der Leitzins liegt aktuell in der Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent.
Die wichtigsten Indizes an der Wall Street lagen zum europäischen Börsenschluss in Europa leicht im Plus.
DOLLAR AUF ERHOLUNGSKURS
Analysten warnten jedoch, dass die rückläufige Teuerungsrate in den USA nicht zwangsläufig zu einer langsameren Gangart der Notenbank Fed führen müsse. „Zwar hat der Preisdruck ein wenig nachgelassen, dennoch sind die Energie- und Rohstoffpreise weiterhin viel zu hoch und die US-Notenbank könnte ihre straffe Zinspolitik noch eine Weile fortsetzen“, sagte Christian Henke vom Broker IG. Der Dollar-Index, der zuletzt angesichts der Spekulationen auf ein weniger stark steigende Zinsen Federn lassen musste, rückte am Freitag um bis zu 0,3 Prozent auf 105,41 Stellen vor. Der Euro fiel um 0,3 Prozent auf 1,0286 Dollar.
Bei den Einzelwerten ragte auf der Verliererseite im Dax die Deutsche Börse mit einem Minus von 3,26 Prozent heraus. Die Finanzaufsicht Bafin hatte mitgeteilt, sie habe bei einer Sonderprüfung Mängel bei der Tochter Clearstream festgestellt und das Halten zusätzlicher Eigenmittel angeordnet. Die Deutsche Börse erklärte, sie habe die von der Finanzaufsicht gerügten Mängel im Risikomanagement der Tochter zum Teil behoben.
Zugegriffen haben Anleger dagegen bei Bayer, die sich nach einem Verlust von knapp zehn Prozent in den vergangenen fünf Handelstagen um bis zu 4,9 Prozent verteuerten. Die Titel waren der stärkste Wert im Dax. Eine Händler verwies auf einen optimistischen Kommentar der Citi-Bank.
UNIPER MACHEN BODEN GUT
Im MDax machten die stark gebeutelten Uniper-Papiere Boden gut. Die Aktien legten in der Spitze 11,4 Prozent auf 7,59 Euro zu. Der Gasversorger hat ein ungewöhnliches Tauschgeschäft vorgeschlagen, bei dem für Asien bestimmtes Flüssiggas aus den USA nach Europa umgeleitet würde, um dort Versorgungslücken zu stopfen. Uniper-Aktien haben seit Jahresbeginn rund 80 Prozent an Wert eingebüßt. Das Unternehmen ist durch die deutliche Reduzierung günstiger Gaslieferungen aus Russland in Schieflage geraten.
An der irischen Börse machten Flutter von sich Reden. Der weltgrößte Anbieter von Online-Glücksspielen blickt zuversichtlich in die Zukunft und sieht vor allem sein US-Geschäft auf Wachstumskurs. Die Aktien schossen um mehr als zwölf Prozent in die Höhe.
Am Rohstoffmarkt blieb die Unsicherheit bezüglich der Ölnachfrage in den kommenden Monaten groß. Die Preise für das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI fanden nur schwer eine einheitliche Richtung. Sie schwankten um ihren Vortagesschluss von 99,60 beziehungsweise 94,34 Dollar je Fass. Am Donnerstag hatte die erhöhte Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) für die Ölnachfrage in diesem Jahr die Preise um mehr als vier beziehungsweise drei Prozent nach oben getrieben. Für Unruhe sorgte jedoch, dass die Opec wegen der konjunkturellen Unsicherheiten von einer geringeren Ölnachfrage ausgeht und ihre Prognose bereits zum dritten Mal seit April gekürzt hat
Index-Stände | 17:30 12.08.22 | Plus/Minus in Prozent |
Dax<.GDAXI> | 13.795,85 | +0,7 |
MDax<.MDAXI> | 27.907,48 | +0,0 |
TecDax<.TECDAX> | 3.192,17 | -0,1 |
SDax<.SDAXI> | 13.229,37 | +0,3 |
EuroStoxx50<.STOXX50E> | 3.776,81 | +0,5 |
Stoxx50<.STOXX50> | 3.666,47 | +0,4 |
ATX<.ATX> | 3.087,54 | +0,0 |
Dow Jones<.DJI> | 33.577,48 | +0,7 |
Nasdaq<.IXIC> | 12.923,89 | +1,1 |
S&P 500<.SPX> | 4.242,96 | +0,8 |
Umsatz aller Dax-Werte | Stand 12.08.22 | |
in Millionen Stück | 58,499 | |
in Milliarden Euro | 2,726 | |
Ölpreis in Dollar je Barrel | 17:30 12.08.22 | Plus/Minus in Prozent |
Brent<LCOc1> | 98,06 | -1,6 |
WTI<CLc1> | 92,45 | -2,0 |
Erdgaspreis | ||
Europäischer Future<TRNLTTFMc1>in Euro/Megawatt | 206,40 | -0,8 |
US-Future<NGc1>in Dollar/Million BTU | 8,87 | -0,1 |
Dax schließt freundlich
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