10. Sep – Es folgen Entwicklungen aus Politik und Wirtschaft rund um das Thema Energie und Energiesparen, das infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine immer wichtiger wird:
12.00 Uhr – Henkel-Chef Carsten Knobel fordert angesichts steigender Energiepreise Unterstützung für die deutschen Betriebe. „Wir brauchen auch Entlastungen für die Wirtschaft“, sagte er dem Magazin „Focus“. Ob dies über Steuererleichterungen oder Sonderabschreibungen zum Beispiel für Investitionen in energiesparende Verfahren gehe, müsse diskutiert werden. Der für Marken wie Persil bekannte Konzern sei von steigenden Preisen für Rohstoffe und Logistik stark betroffen. „In diesem Jahr läuft es auf zwei Milliarden Euro Mehrkosten hinaus“, sagt Knobel. „In den zehn Jahren zuvor hatten wir im Schnitt jährlich 100 Millionen Euro Gegenwind, wir reden also von einem Anstieg um das Zwanzigfache.“ Von einem drohenden Gasmangel sei Henkel direkt „nicht so stark betroffen“, jedoch von chemischen Grund- und Basisstoffen abhängig. „Wenn infolge fehlender Gaslieferungen bei uns bestimmte Vorprodukte fehlen, müssten wir im schlimmsten Fall Teile der Produktion stilllegen.“
09.00 Uhr – Grünen-Co-Chefin Ricarda Lang stellt eine weitere Entlastung in der Energiekrise in Aussicht. „Wir haben für den Herbst und Winter eine gute Grundlage geschaffen. Aber die Energiekrise, in die uns der Angriffskrieg auf die Ukraine gestürzt hat, wird nicht in drei, fünf oder acht Monaten enden“, sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir haben mit den bisherigen drei Entlastungspaketen gezeigt: Wir lassen niemanden allein. Daran wird sich nichts ändern.“ In den nächsten Wochen werde es um Unternehmenshilfen gehen. „Wir sollten hier vor allem an kleine und mittlere Unternehmen denken, Bäcker oder Handwerksbetriebe etwa.“ Neben kurzfristigen Entlastungen brauche es auch strukturelle Veränderungen – vom Mindestlohn über das Bürgergeld bis zur Kindergrundsicherung. Auf die Frage, ob die Schuldenbremse damit Makulatur sei, antwortet Lang: „So würde ich das nicht sagen. Die Schuldenbremse ist vor allem kein Selbstzweck. Wir wollen unser Land sicher in die Zukunft bringen und müssen dafür die Finanzierung sicherstellen.“ Dazu gehöre auch, neue Finanzierungsspielräume zu schaffen, wie dies nun mit dem Abschöpfen von Übergewinnen im Strommarkt geschehe.
04:01 Uhr – Audi-Chef Markus Duesmann fordert die Bundesregierung auf, die Atomlaufzeiten zu verlängern. „In der jetzigen Situation können wir gar nicht genug Energiequellen zur Verfügung haben“, sagt Duesmann der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ laut Vorabbericht. Aus Klimagründen und um das Stromnetz zu stabilisieren, sollten die drei noch am Netz befindlichen Atomkraftwerke weiterlaufen. Das beruhige die Menschen und könnte stabilisierend auf die Strommärkte wirken.
01:09 Uhr – Grünen-Chefin Ricarda Lang steht hinter der Entscheidung von Wirtschaftsminister Habeck, zwei Atomkraftwerke bis ins nächste Jahr in Reserve zu halten. „Es werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, die Blackouts verhindern werden – abgesichert durch die Einsatz-Reserve als Ultima Ratio“, sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Zugleich lehnt Lang in dem Artikel einen weiteren Aufschub des Atomausstiegs ab. Dem Vorabbericht zufolge konkretisiert Lang zudem die Vorstellungen der Grünen zur geplanten Strompreisbremse. „Ich denke da an Kohle und Atom, aber auch an die Erneuerbaren. Die Gewinne, die über der Obergrenze liegen, werden abgeschöpft und über die Absenkung der Preise auf der Stromrechnung direkt an die Bürgerinnen und Bürger weitergegeben“, sagt Lang.
01.00 Uhr – Die deutschen Kommunen warnen angesichts der drohenden Energieknappheit im Winter vor flächendeckenden Stromausfällen. „Eine Überlastung des Stromnetzes, etwa wenn die 650.000 in diesem Jahr verkauften Heizlüfter ans Netz gehen, sollte die Gasversorgung ausfallen, sind realistische Szenarien“, sagt Gerd Landsberg, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, der Zeitung „Welt am Sonntag“ laut einem Vorabbericht. Er forderte darin außerdem, den zivilen Katastrophenschutz intensiver auszubauen.
10. September 2022 Energie-Ticker
Quelle: Reuters
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