Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 10. November 2022.
New York, 10. Nov (Reuters) – Die in Liquiditätsnöte geratene Kryptobörse FTX versucht einem Insider zufolge von Investoren und Rivalen finanzielle Unterstützung im Volumen von rund 9,4 Milliarden Dollar zu erhalten. FTX-Chef Sam Bankman-Fried wolle mit dem Geld die Plattform retten, sagte eine mit den Plänen vertraute Person am Donnerstag. Es sei jedoch nicht klar, ob Bankman-Fried die Gelder bekommen werde. Bei FTX war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die weltgrößte Kryptobörse Binance hatte zuvor nach einer umfassenden Buchprüfung Abstand von der geplanten Übernahme der Sparte FTX.com genommen. FTX war unter Druck gekommen, nachdem Kunden binnen weniger Tage massenhaft Geld abgezogen hatten.
Berlin, 10. Nov (Reuters) – RWE hat eine förderfreie Offshore-Wind-Ausschreibung in den Niederlanden gewonnen. Der Energiekonzern erhielt nach eigenen Angaben vom Donnerstag die Genehmigung für den Bau des Offshore-Windparks Hollandse Kust West (HKW) VII. Der Standort liegt in der Nordsee, rund 53 Kilometer vor der niederländischen Küste. Dort plant RWE einen Windpark mit einer Kapazität von mehr als 760 Megawatt zu errichten – genug, um jährlich fast eine Million niederländische Haushalte mit grünem Strom zu versorgen. „Der Zuschlag markiert den Einstieg von RWE in den niederländischen Offshore-Windmarkt, einen unserer wichtigsten strategischen Wachstumsmärkte in Europa“, sagt RWE-Chef Markus Krebber. Spätestens fünf Jahre nach Unwiderruflichkeit der Genehmigung solle der Windpark vollständig in Betrieb genommen werden.
Madrid, 10. Nov – Die Hochtief-Muttergesellschaft ACS hat in den ersten neun Monaten Umsatz und Gewinn gesteigert. Bei Erlösen von 24,53 (Vorjahr 20,37) Milliarden Euro sei der Nettogewinn auf 480 von 232 Millionen Euro gestiegen, teilte der spanische Baukonzern am Donnerstag mit. Der zur Gruppe gehörende größte deutsche Baukonzern Hochtief hat seine Neunmonatszahlen schon vorgelegt: Bei einem Umsatzplus von 23 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro stieg der operative Konzerngewinn um 18 Prozent auf 381 Millionen Euro.
Bangalore, 10. Nov – Der Internet-Riese Amazon stellt einem Zeitungsbericht zufolge unprofitable Sparten auf den Prüfstand. Dazu gehöre auch der Sprachassistent Alexa, berichtete das „Wall Street Journal“. Allein die für Alexa zuständige Geräte-Sparte des weitverzweigten Konzerns verursache jedes Jahr einen operativen Verlust von fünf mehr als Milliarden Dollar. Den Mitarbeitern einiger Bereiche habe Amazon empfohlen, sich nach Stellen anderswo im Unternehmen umzusehen. Der Konzern erklärte, er prüfe angesichts des wirtschaftlichen Umfelds Möglichkeiten zur Kostensenkung.
Frankfurt, 10. Nov – Die Deutsche Bank folgt dem Beispiel anderer Geldinstitute und Unternehmen und will ihren Beschäftigten einen Inflationsausgleich auszahlen. Tarifangestellte des größten deutschen Kreditinstituts sollen zusätzlich zu ihrem Dezembergehalt eine steuerfreie Prämie von 1500 Euro erhalten, wie die Deutschen Bank am Donnerstag in einer internen Mitteilung an die Mitarbeitenden schrieb. „Die Bank wird die weitere Entwicklung genau beobachten und in Betracht ziehen, im kommenden Jahr eine weitere Tranche über 1500 Euro zu zahlen.“ Die Gewerkschaften fordern seit Wochen, dass Geldinstitute die finanzielle Belastungen ihrer Beschäftigten ausgleichen.
Anfang Oktober machte der Bundesrat den Weg frei für Unternehmen in Deutschland für steuerfreie Sonderzahlungen von bis zu 3000 Euro. Damit will die Regierung einen Anreiz für Arbeitgeber schaffen, einen Beitrag zur Entlastung ihrer Mitarbeitenden von den hohen Energie- und Verbraucherpreisen zu leisten. Auch andere Geldhäuser machen von dieser Möglichkeit gebraucht. So schöpft die Targobank die Summe aus und zahlt 3000 Euro, die Direktbank DKB überweist 1500 Euro und bei der Deutschland-Tochter der niederländischen INGINGA.AS sind es bis zu 1500 Euro. Bei der Commerzbank erhalten die Beschäftigten zwischen 500 und 2000 Euro.
Stockholm, 10. Nov – Der Marlboro-Hersteller Philip Morris hat sich außerhalb der Übernahmeofferte weitere Anteile an dem schwedischen Tabakkonzern für Swedish Match gesichert und ist damit seinem Ziel eines mindestens 90-prozentigen Anteils näher gekommen. Der Anteil summiere sich nunmehr auf beinahe 86 Prozent, teilte Swedish Match am Donnerstag mit. Philip Morris will mit der milliarden-schweren Übernahme seine Präsenz auf dem schnell wachsenden Markt für rauchlose Tabakprodukte ausbauen.
Wir berichteten am 6.11. –>
10. Nov – Aus Kostengründen macht der weltweit tätige Bürovermieter WeWork 40 Standorte in den USA dicht. Zwar werde die Schließung der Niederlassungen mit zusammen etwa 41.000 Arbeitsplätzen zu einem Umsatzrückgang werde, gleichzeitig sollten die Kostenentlastungen den jährlichen bereinigten Kerngewinn um etwa 140 Millionen Dollar steigen lassen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Für das dritte Quartal nannte WeWork einen Umsatz von 817 Millionen Dollar, was unter den Analystenerwartungen von 865 Millionen Dollar lag. Das in New York ansässige Unternehmen kämpft mit hohen Fixkosten vor allem für langfristige Mietverpflichtungen. Die Aktien von WeWork setzten Donnerstag vorbörslich ihre Talfahrt fort und fielen um 1,6 Prozent auf 2,39 Dollar.
München, 10. Nov (Reuters) – Der Münchner Zug- und Lkw-Zulieferer Knorr-Bremse hat so viele Aufträge in seinen Büchern stehen wie nie zuvor. In den ersten neun Monaten sammelte das Unternehmen, das Bremssysteme für Schienen- und Nutzfahrzeuge herstellt, Bestellungen im Gesamtwert von 5,9 Milliarden Euro ein – 17,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Ende September erreichte der Auftragsbestand den Rekordwert von 6,9 Milliarden Euro. Vor allem das Schienengeschäft laufe gut, hieß es in der Mitteilung vom Donnerstag.
An der Börse kamen die Zahlen gut an: Die Aktie legte um 8,3 Prozent auf 52 Euro zu und führte damit die Gewinnerliste im MDax an. DZ-Bank-Analyst Holger Schmidt sprach von soliden Ergebnissen im dritten Quartal: Umsatz und bereinigter Betriebsgewinn hätten leicht über den Markterwartungen gelegen, der Auftragseingang deutlich. „Diesmal keine negativen Überraschungen“, urteilte auch Marc Zeck vom Finanzdienstleister Stifel.
Der Umsatz legte in den ersten neun Monaten um vier Prozent auf 5,2 Milliarden Euro zu. Knorr-Bremse profitiert bei den Erlösen insbesondere von der anhaltend starken Nachfrage nach Lastwagen und anderen Nutzfahrzeugen. Auch das Geschäft mit Ersatzteilen laufe gut. Im Schienengeschäft seien rückläufige Umsätze mit Neufahrzeugen durch Ersatzteil-Bestellungen mehr als ausgeglichen worden.
Beim Gewinn bekommt das Unternehmen dagegen die steigenden Preise für Energie und Rohstoffe, den Krieg in der Ukraine und die Folgen der Corona-Pandemie in China zu spüren. In den ersten neun Monaten sank der Betriebsgewinn um ein Fünftel auf 567,6 Millionen Euro. Zudem laufen angesichts der anhaltenden Verwerfungen in der Lieferkette bei Knorr-Bremse die Lager voll. Das macht sich bei den Barmittelabflüssen bemerkbar, die nach neun Monaten bei 229 Millionen Euro lagen. Interimschef und Finanzvorstand Frank Markus Weber sagte, das Unternehmen lege Wert auf Lieferfähigkeit. „Der Aufbau von Lagerbeständen zur Sicherung der Lieferfähigkeit ist daher auch eine strategische Investition in gute und nachhaltige Kundenbeziehungen.“ Weber führt seit dem Abgang von Jan Mrosik das Unternehmen vorübergehend, bis im Januar der ehemalige DaimlerDTGGe.DE-Manager Marc Llistosella übernimmt.
Bangalore, 10. Nov – Der chinesische Elektroauto-Bauer Nio ist angesichts steigender Kosten tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust weitete sich in den drei Monaten bis Ende September auf 4,14 Milliarden Yuan (574 Millionen Euro) aus nach 2,86 Milliarden vor Jahresfrist, wie Nio am Donnerstag mitteilte. Die meisten chinesischen Elektroautofirmen bekommen derzeit höhere Preise für Batterien zu spüren, dazu kommt ein zunehmender Wettbewerb und gestiegene Vertriebskosten. Der Absatz bei Nio legte dagegen binnen Jahresfrist um fast zwei Fünftel zu. Für das laufende Quartal rechnet Nio mit einem weiteren Anstieg der Verkäufe auf 43.000 bis 48.000 Fahrzeuge, nach 31.607 im dritten Quartal.
Helsinki, 10. Nov – Der finnische Versorger Fortum hat im dritten Quartal den Gewinn stärker gesteigert als erwartet. Ohne die verlustreiche deutsche Tochter Uniper sei der vergleichbare Gewinn auf 421 (Vorjahr: 243) Millionen Euro gestiegen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Analysten hatten mit 384,5 Millionen Euro gerechnet. „Alle Segmente der fortgeführten Aktivitäten von Fortum haben ihre Ergebnisse im dritten Quartal verbessert“, erklärte Konzernchef Markus Rauramo. Insbesondere die Ergebnisse des Segments Erzeugung seien durch rekordhohe Strompreise angetrieben worden. Der Gesamtverlust von Fortum aus der Uniper-Beteiligung werde knapp unter sechs Milliarden Euro liegen, während der Verkauf das Eigenkapital um rund fünf Milliarden Euro stärken werde, sagte Rauramo. Uniper wird nach immer höheren Verlusten verstaatlicht. Deutschland wird 99 Prozent der Anteile übernehmen.
München, 10. Nov – Das Berliner Pharmaunternehmen Medios stellt sich auf geringere Preise für einige Medikamente ein. Der Betriebsgewinn werde deswegen im Gesamtjahr in der unteren Hälfte der Prognosespanne von 52 bis 58 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Seit September gelten regulatorisch verordnete Preisabschläge für einige Medikamente, was bedeutet, dass sich die Marge bei diesen Produkten verringert. An seiner Umsatzprognose hält Medios fest. In den ersten neun Monaten wurden Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn erzielt. Die Erlöse kletterten um gut ein Fünftel auf 1,2 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn (Ebitda) schnellte um mehr als die Hälfte auf 43,8 Millionen Euro nach oben. Medios-Chef Matthias Gärtner sagte, das margenstarke Geschäft mit individuellen Therapien werde mit einem neuen Labor in Berlin deutlich ausgebaut. „Damit sind wir sehr gut für den weiteren Wachstumskurs positioniert.“
Mailand, 10. Nov – Der führende italienische Versicherer Generali hat den Gewinn im abgelaufenen Quartal trotz weiterer Abschreibungen in Russland stabil gehalten und sieht sich auf Kurs zu den Zielen für 2024. Der Nettogewinn lag bei 2,23 (Vorjahr: 2,24) Milliarden Euro, obwohl Generali 141 Millionen Euro auf Investments in Russland abschreiben musste, unter anderem auf die 38,5-Prozent-Beteiligung am Versicherer IngosstrakhINGSI.MM. Von Generali befragte Analysten hatten nur mit 2,05 Milliarden Euro Gewinn gerechnet. Das operative Ergebnis legte um acht Prozent zu, nachdem die steigenden Zinsen dem Lebensversicherungs-Geschäft Rückenwind geben. Die Beitragseinnahmen stiegen um 1,3 Prozent auf 59,8 Milliarden Euro, wobei die Komposit-Sparte um mehr als zehn Prozent zulegte.
München, 10. Nov – Der Regensburger Autozulieferer Vitesco hat sich eine neue Kreditlinie gesichert. Die Laufzeit des Kreditrahmens mit einem Volumen von 800 Millionen Euro liege bei fünf Jahren und beinhalte die Option auf eine Verlängerung um bis zu zwei Jahre, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Finanzvorstand Werner Volz sagte, durch die vereinbarten Konditionen könne das Unternehmen seine Finanzierungsbedingungen verbessern. Weitere Details nannte ein Sprecher auf Rückfrage nicht. Der Kredit löst eine Finanzierung nach der Abspaltung von Continental vor einem Jahr ab.
Frankfurt, 10. Nov – Der Pharmakonzern AstraZeneca bekommt Schub vom Geschäft mit Krebsmedikamenten. Im dritten Quartal kletterte der Umsatz um elf Prozent auf 10,98 Milliarden Dollar, wie AstraZeneca am Donnerstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen stand ein Plus von 19 Prozent zu Buche. Der Gewinn betrug 1,64 Milliarden Dollar nach einem Verlust von 1,65 Milliarden vor Jahresfrist, als hohe Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme der US-Biotechfirma Alexion und eine Abschreibung belasteten. Der bereinigte Gewinn je Aktie fiel mit 1,67 Dollar deutlich besser aus als von Analysten erwartet. Für das Gesamtjahr prognostiziert AstraZeneca nun einen Zuwachs des bereinigten Gewinns je Aktie um einen hohen zwanziger bis niedrigen dreißiger Prozentsatz statt eines Anstiegs im mittleren bis hohen Zwanzigerbereich.
Düsseldorf, 10. Nov – Eine anhaltend hohe Auslastung und positive Währungseffekte haben dem IT-Dienstleister GFT zu einem rasanten Gewinnanstieg verholfen. Bei einem Umsatzplus von 34 Prozent auf 541,9 Millionen Euro schnellte das Vorsteuerergebnis in den ersten neun Monaten um 70 Prozent auf rund 48 Millionen Euro, wie die Firma am Donnerstag mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte von Januar bis September um 37 Prozent auf 63,22 Millionen Euro zu. Der Vorstand hatte bereits im Oktober seine Jahresziele wegen der unerwartet starken Nachfrage nach Digitalisierungslösungen angehoben und rechnet nun vor Steuern mit 66 (Vorjahr: 40) Millionen Euro statt mit 60 Millionen. Das bereinigte Ebitda soll 87 (65) Millionen Euro erreichen statt 81 Millionen.
Frankfurt, 10. Nov – Mehrere große Lotto-Jackpots bescheren Zeal Network einen Gewinnsprung. Der operative Gewinn habe in den ersten neun Monaten des laufenden Jahren um 25 Prozent auf 22 Millionen Euro zugelegt, teilte der Lotto-Vermittler am Donnerstag mit. Der Umsatz sei um 14 Prozent auf 74,5 Millionen Euro geklettert. Die Zahl der Kunden sei um 501.000 gewachsen. Die Aktien von Zeal gaben im Frankfurter Frühhandel dennoch 0,7 Prozent nach.
München, 10. Nov – Der Onlinehändler Westwing bekommt angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten die schlechtere Stimmung der Verbraucher zu spüren. Der Umsatz sank im dritten Quartal um 14 Prozent auf 88 Millionen Euro, wie das Internet-Einrichtungshaus am Donnerstag mitteilte. Der Betriebsverlust weitete sich auf 4,5 Millionen Euro von 400.000 Euro vor Jahresfrist aus. Die schwache Verbraucherstimmung habe im Sommer angehalten und die Umsatzentwicklung in allen Ländern und Kundensegmenten belastet. An seiner Umsatzprognose für das Gesamtjahr hält das Unternehmen aber fest.
München, 10. Nov – Die Aufrüstung in Europa schiebt den Rüstungselektronik-Konzern Hensoldt an. Der Umsatz sei in den ersten neun Monaten um fast 30 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen in Taufkirchen bei München mit. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) verbesserte sich auf 126 (Vorjahr 110) Millionen Euro. Zugleich gingen Aufträge für Radar, Sensoren und andere Aufklärungs-Systeme für 1,38 Milliarden Euro ein. Der Auftragsbestand sei damit binnen Jahresfrist auf 5,37 (5,09) Milliarden Euro gestiegen. „Wir liegen damit sehr gut im Rennen, unsere Ziele für das Geschäftsjahr zu erreichen“, erklärte Finanzvorstand Christian Ladurner. „Angesichts der aktuellen Inflationsdynamik haben wir bei Hensoldt mehr denn je die Kostenseite im Blick, um unsere hohe Ertragskraft langfristig abzusichern.“
Düsseldorf, 10. Nov – Gestiegene Absatzpreise für Biodiesel und Bioethanol haben dem Biotreibstoff-Anbieter Verbio zu einem Wachstumssprung verholfen. Der Umsatz schnellte im Auftaktquartal des Bilanzjahres 2022/23 um fast 70 Prozent auf 592,2 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebitda) verdreifachte sich auf 121,4 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund der aktuellen Absatz- und Rohstoffpreise bekräftigte der Vorstand sein Jahresziel, das ein Ebitda von 300 Millionen Euro vorsieht.
Frankfurt, 10. Nov – Der Betreiber des Karriere-Netzwerks Xing, New Work, legt dank hoher Nachfrage nach seinen Rekrutierungslösungen kräftig zu. In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg der Umsatz um elf Prozent auf gut 231 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Wachstumstreiber war weiter das Geschäft mit Lösungen und Dienstleistungen, mit denen New Work Unternehmen bei der Suche nach neuen Mitarbeitern unterstützt. Das operative Ergebnis (Ebitda) wuchs auf knapp 81 von 79 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, als deutlich geringere Marketingausgaben im ersten Halbjahr anfielen. Für das Gesamtjahr erwartet Vorstandschefin Petra von Strombeck unverändert ein operatives Ergebnis von 104 Millionen Euro.
München, 10. Nov – Der Lkw-Zulieferer Saf-Holland blickt nach einem Umsatzplus im Sommerquartal zuversichtlich auf das Gesamtjahr. Der Umsatz werde 2022 am oberen Ende der bisher erwarteten Spanne von 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro liegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Grundlage seien die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der Auftragsbestand bei Erstausrüstungen und eine unverändert hohe Nachfrage im Geschäft mit Ersatzteilen. Im dritten Quartal legten die Erlöse um gut ein Viertel auf 402,4 Millionen Euro zu. Der bereinigte Betriebsgewinn des Herstellers von Fahrwerken für Lastwagen und Anhängern verbesserte sich auf 36,7 Millionen Euro von 24,3 Millionen Euro vor Jahresfrist.
Frankfurt, 10. Nov – Trotz eines anhaltenden Wachstums blickt Delivery Hero zurückhaltend auf die Entwicklung im Gesamtjahr. Die Erlöse würden 2022 voraussichtlich am unteren Ende der angepeilten Spanne von 9,8 bis 10,4 Milliarden Euro liegen, teilte der Essenslieferant am Donnerstag mit. Im abgelaufenen Quartal habe der Umsatz um 28 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zugelegt.
Optimistischer beurteilt das Unternehmen die Aussichten für die Ertragskraft. Die operative Marge werde voraussichtlich bei minus 1,4 bis minus 1,5 Prozent statt minus 1,5 bis minus 1,6 Prozent liegen. Im vergangenen Vierteljahr sei die Gewinnschwelle erreicht worden. Für 2023 peilt Delivery Hero eine Gewinnspanne von mehr als plus 0,5 Prozent an.
Düsseldorf, 10. Nov – Die auf den Ankauf mittelständischer Firmen spezialisierte Indus Holding hat wegen Abschreibungen in den ersten neun Monaten einen Gewinneinbruch verzeichnet. Bei einem Umsatzanstieg um 10,7 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro brach das operative Ergebnis (Ebit) auf 11,2 (Vorjahr: 78,6) Millionen Euro ein, wie Indus am Donnerstag mitteilte. Die Insolvenz der Metalltechnik-Tochter SMAhabe im dritten Quartal zu Aufwendungen von 37,1 Millionen Euro geführt. Bereinigt um diese und weitere nicht operative Effekte habe Indus in den ersten neun Monaten ein Ebit von 92,7 (Vorjahr: 86,8) Millionen Euro. Der Vorstand bekräftigte seine in den vergangenen Wochen zwei Mal gesenkten Jahresziele, die einen Umsatz von 1,9 bis 2,0 Milliarden Euro und ein Ebit von 15 bis 30 Millionen vorsehen.
Frankfurt, 10. Nov – Der IT-Dienstleister Bechtle hat den Betriebsgewinn im dritten Quartal trotz eines kräftigen Umsatzwachstums kaum gesteigert. Das Vorsteuerergebnis lag mit 88 Millionen Euro gut ein Prozent über dem des Vorjahreszeitraums, während der Umsatz um 14,6 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro in die Höhe schnellte, wie Bechtle am Donnerstag mitteilte. Die Kostenbasis habe sich normalisiert, da wieder Reisekosten der Mitarbeiter anfielen nach der Zurückhaltung in der Corona-Pandemie vor einem Jahr. „Darüber hinaus macht sich auch die Inflation mit steigenden Kosten bemerkbar“, erklärte Bechtle. Der Umsatz steige, weil sich der durch Chip-Mangel entstandene Projektstau bei den Kunden auflöse, erklärte Bechtle-Chef Thomas Olemotz. Vor allem im europäischen Ausland legten die Erlöse stark zu.
Frankfurt, 10. Nov – Beim Technologiekonzern Jenoptik brummt das Geschäft. Der Auftragsbestand liegt mit 749,8 Mio Euro auf einem Rekordhoch und der Auftragseingang nach den ersten neun Monaten 2022 rund ein Drittel über dem Vorjahr, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Jenoptik ist nun etwas optimistischer und erwartet den Umsatz in diesem Jahr in der oberen Hälfte der im Sommer erhöhten Prognosespanne von 930 bis 960 Millionen Euro. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll weiter auf 18 bis 18,5 Prozent zulegen. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz, auch dank Zukäufen, um mehr als ein Drittel auf 698 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) erhöhte sich um gut sieben Prozent auf 117,8 Millionen Euro.
Frankfurt, 10. Nov – Der Werbeflächenvermarkter Ströer hat im dritten Quartal weniger Gewinn gemacht. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) schrumpfte um 3,7 Prozent auf 133,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich fuhr Ströer 39,1 Millionen Euro nach 40,2 Millionen vor Jahresfrist ein. In denn ersten neun Monaten konnte sich der Gewinn aber mehr als verdoppeln. Der Umsatz stieg von Juli bis September um gut fünf Prozent auf mehr als 436 Millionen Euro. Für das vierte Quartal und das Jahresendgeschäft geht der Konzern weiter von einem „robusten Geschäftsverlauf aus“. Ströer rechnet mit einer Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Diese rechnen dem Unternehmen zufolge derzeit mit einem Umsatz von etwa 1,8 Milliarden Euro für 2022.
Frankfurt, 10. Nov – Ein wachsendes Neugeschäft hat dem IT-Leasing-Unternehmen Grenke zu Zuwächsen verholfen. Das Leasing-Neugeschäft legte im dritten Quartal um gut die Hälfte auf 565,5 Millionen Euro zu. „Nach der Corona-Delle in den vergangenen beiden Jahren wachsen unser Portfolio und unser Kundenstamm jetzt wieder“, sagte Finanzchef Sebastian Hirsch am Donnerstag. Im Ergebnis schlug sich das Neugeschäftswachstum allerdings im dritten Quartal noch kaum nieder: Der Gewinn kletterte lediglich um ein Prozent auf 20,3 Millionen Euro. Grund dafür waren unter anderem gestiegene Personalkosten wegen einer Einmalzahlung an die rund 1900 Mitarbeitenden wegen der hohen Inflation. Grenke rechnet nun für 2022 mit einer Cost-Income-Ratio von bis zu 55 Prozent, im März war der SDax-Konzern noch von 52 Prozent ausgegangen. Die Anfang Oktober angehobene Prognose für das Leasing-Neugeschäft2022 bekräftigte Grenke ebenso wie die Prognose eines Jahresgewinns von 75 bis 85 Millionen Euro.
Düsseldorf, 10. Nov – Der Solartechnikkonzern SMA Solar hat in den ersten neun Monaten aufgrund von Projektverschiebungen weniger umgesetzt und verdient. Bei Erlösen von 724 (Vorjahr: 745) Millionen Euro sank das operative Ergebnis (Ebitda) auf 50,2 (52,9) Millionen Euro, wie der Hersteller von Wechselrichtern am Donnerstag mitteilte. Gleichwohl sei der Vorstand zuversichtlich, seine Jahresziele zu erreichen. „Wir sind gut in die zweite Jahreshälfte gestartet und konnten das Umsatz- und Ergebnisniveau im dritten Quartal gegenüber dem ersten Halbjahr deutlich verbessern“, erklärte Vorstandssprecher Jürgen Reinert. „Aufgrund des weiterhin sehr hohen Auftragsbestands und der kontinuierlichen Verbesserung der Liefersituation für elektronische Bauteile sind wir zuversichtlich, dass sich dieser Trend im vierten Quartal fortsetzen wird.“
Detroit, 10. Nov – Der Baumaschinen-Hersteller Wacker Neuson leidet weiter unter Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Teilen. Der Umsatz legte in den ersten neun Monaten zwar um knapp ein Fünftel auf 1,6 Milliarden Euro zu und lag damit so hoch wie nie zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Betriebsgewinn verharrte dagegen mit 144,6 Millionen Euro auf Vorjahresniveau, entsprechend war die Gewinnmarge rückläufig. Zugleich ist aber mehr Geld gebunden, weil halbfertige Maschinen auf ihre Fertigstellung warten. Finanzvorstand Christoph Burkhard sagte, die Nachfrage nach den Baumaschinen sei hoch, und das Unternehmen strebe an, diese Nachfrage bestmöglich bedienen zu können. „Unser Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf profitablem Wachstum. Entsprechend haben wir uns bisher ganz bewusst gegen einen kurzfristigen Abbau von Vorräten entschieden, um unsere Wachstumschancen nicht zu gefährden.“
10.11.22 Wichtige Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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