06. Feb – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
17.30 Uhr – Unter den Markterwartung gebliebene Quartalszahlen und ein gesenkter Ausblick haben die Anleger von US-Fleischverarbeiter Tyson enttäuscht. Die Aktien fallen um bis zu 6,1 Prozent. Der Konzern habe wegen eines Überangebots „eine aufs Maul bekommen“, sagt Unternehmenschef Donnie King. Der schlimmste Ausbruch der Vogelgrippe in der Geschichte der US hatte zu Exportbeschränkungen für Hühnerfleisch geführt und das Angebot dementsprechend erhöht. Zudem habe der Konzern die Rind- und Schweinefleischvorräte falsch eingeschätzt. Daraufhin habe man die Preise senken müssen.
16.50 Uhr – Anleger reagieren erschrocken auf einem Bericht zu einer Entlassungswelle bei Dell. Die Aktien des US-Technologieunternehmens fallen um mehr als vier Prozent. Der PC-Hersteller streiche etwa 6650 Arbeitsplätze, meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Das entspreche in etwa fünf Prozent der Belegschaft.
16.40 Uhr – Branchenprimus Newmont will den australischen Goldminen-Betreiber Newcrest Mining kaufen und setzt damit seinen Aktien zu. Die Titel des US-Konzerns fallen zeitweise um rund sechs Prozent. Ein Kaufangebot in Höhe von 16,9 Milliarden Dollar für Newcrest sei unterbreitet worden, so Newmont. Einige Analysten äußerten sich kritisch zu der Offerte. So könnte es Uneinigkeiten zu dem vorgeschlagenen Übernahmepreis geben, zudem sei der Chefposten bei Newcrest zurzeit unbesetzt, schreiben die Analysten von RBC.
13.30 Uhr – Anleger spekulieren auf eine längere Phase steigender Zinsen und werfen Anleihen aus ihren Depots. Im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, die als Benchmark im Euroraum gilt, um 8,5 Basispunkte auf 2,28 Prozent. Noch immer hallten am Markt überraschend gute Job-Zahlen in den USA nach. „Die Fed und die EZB haben vorige Woche gesagt, dass sie die Zinsen weiter anheben würden, aber die Märkte haben ihnen nicht geglaubt“, sagte Joost van Leenders, Investmentstratege bei Van Lanschot Kempen. „Jetzt müssen sie ihnen wohl glauben, denn die US-Wirtschaft scheint widerstandsfähiger zu sein, und die EZB muss noch die hartnäckige Inflation in den Griff bekommen.“
13.00 Uhr – Der Freispruch von Tesla und dessen CEO Elon Musk in einem Verfahren wegen der Irreführung von Anlegern beflügelt die Aktien des US-Elektroautobauers. Die Titel steigen im vorbörslichen US-Handel zeitweise um rund zwei Prozent auf 193,18 Dollar. Tesla-Aktionäre hatten Schadensersatz in Milliardenhöhe gefordert. Das Urteil war am vergangenen Freitag nach US-Börsenschluss verkündet worden.
12.50 Uhr – Die Sorge vor Spannungen zwischen den USA und China setzt chinesische Unternehmen unter Druck. Die Aktien von Alibaba, JD.com und Pinduoduo fallen im vorbörslichen US-Handel zwischen knapp zwei und drei Prozent. Hintergrund ist der Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons in den USA am Wochenende. Das Ereignis schürt die Furcht vor negativen Folgen auf die Wirtschaftsbeziehungen.
12.00 Uhr – Die Rothschild Familie will ihre in Paris gelistete Investmentbank von der Börse nehmen. Daraufhin steigen die Titel von Rothschild & Co um rund 17 Prozent auf 47 Euro. Concordia, die Familienholding und der größte Aktionär der Bank, sei für eine Übernahme zu 48 Euro pro Aktie bereit, heißt es in einer Erklärung. Das Übernahmeangebot soll den Aktionären am 25. Mai vorgelegt werden. Zudem soll eine Sonderdividende von acht Euro pro Aktie ausgezahlt werden. Die Familie besitzt Daten von Refinitiv zufolge 55 Prozent der Aktien von Rothschild & Co.
11.05 Uhr – Die unter Druck stehende türkische Lira fällt nach einem schweren Erdbeben in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien auf ein Rekordtief. Im Gegenzug ist der Dollar gestiegen und war mit 18,85 Lira so teuer wie nie. Eine nach wie vor überraschend hohe Inflation von mehr als 57 Prozent im Januar hatte der Landeswährung der Türkei am Freitag bereits zugesetzt. „Da die Inflation in der Türkei nach wie vor schwindelerregend hoch ist, werden die Realzinsen – vorausgesetzt, die Zentralbank senkt die Zinsen noch vor den Wahlen im Mai – noch tiefer in den negativen Bereich fallen. Dieser Faktor lastet schwer auf der Lira“, sagte Piotr Matys, Devisenanalyst bei In Touch Capital Markets.
09.55 Uhr – Nach einem Forschungsrückschlag steigen die Anleger aus der Schweizer Biotech-Firma Idorsia aus. Die Titel brechen an der Börse in Zürich 14 Prozent auf 13,74 Franken ein. Das Medikament Clazosentan zeigte in einer spätklinischen Studie der Phase III zur Vorbeugung von Arterienverengungen im Gehirn nach einer Gehirnblutung nicht die erhoffte Wirkung und verfehlte damit das primäre Testziel. „Mit dem Scheitern der Phase-III-Studie ist unser pessimistischeres Szenario eingetreten“, erklärten die Analysten von Baader. „Diese negative Entwicklung könnte auch dazu führen, dass Idorsias Ziel, 2025 die Gewinnschwelle zu erreichen, infrage gestellt wird.“
09.40 Uhr – Die Aussicht auf eine Übernahme katapultiert die Aktien des finnischen Handyspiele-Entwicklers Rovio nach oben. Die Papiere gewinnen in Helsinki 13 Prozent, nachdem der Entwickler des Erfolgsspiels „Angry Birds“ mitgeteilt hat, unverbindliche Gespräche mit bestimmten Parteien über ein mögliches Übernahmeangebot aufgenommen zu haben. Darunter sei auch der israelische Videospiele-Anbieter Playtika, der seit längerem Interesse zeigt und vor mehr als zwei Wochen ein aufgebessertes Übernahmeangebot vorgelegt hat.
07.36 Uhr – Nach einer Herabstufung sind die Aktien von Carl Zeiss Meditec unter Druck. Die Titel des Medizintechnik-Konzerns geben im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz um 2,9 Prozent nach und sind damit Schlusslicht im MDax. Die Analysten vom Finanzhaus Berenberg stuften den Wert auf „Hold“ von zuvor „Buy“ herab und setzten das Kursziel zugleich auf 138 Euro von zuvor 135 Euro.
06. Februar 2023 wichtige Kursbewegungen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von geralt auf Pixabay
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