Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 02. Februar 2023
Bangalore/New York, 02. Feb (Reuters) – Starbucks hat wegen eines schwachen Geschäfts in China die Experten-Erwartungen verfehlt. Der Umsatz auf vergleichbarer Basis für das erste Geschäftsquartal bis zum 1. Januar sei in der Volksrepublik um 29 Prozent gefallen, teilte die US-Kaffeehaus-Kette mit Sitz in Seattle am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Ein Anstieg um ein Zehntel in Nordamerika konnte dies nicht ausgleichen. Gobal gesehen betrug die Zunahme auf vergleichbarer Basis fünf Prozent, während von Refintiv befragte Experten ein Plus von 6,75 Prozent erwartet hatten. Die Starbucks-Aktie verlor nachbörslich zunächst 3,8 Prozent.
Frankfurt, 02. Feb – Der US-Pharmakonzern Merck & Co rechnet angesichts des Abflauens der Pandemie mit einem deutlichen Umsatzrückgang im Corona-Geschäft. Die Covid-Pille Molnupiravir dürfte 2023 nur noch einen Umsatz von etwa eine Milliarde Dollar einbringen, nachdem es im vergangenen Jahr noch 5,68 Millliarden waren, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Insgesamt erwartet Merck & Co deshalb einen Umsatzrückgang auf 57,2 bis 58,7 Milliarden Dollar – 2022 waren die Erlöse noch um 22 Prozent auf 59,3 Milliarden gestiegen. Der Nettogewinn zog um 18 Prozent auf 14,5 Milliarden an. Im vierten Quartal kam Merck & Co noch ein starkes Geschäft mit seiner Corona-Pille in Asien zugute, vor allem in Japan. In China wurde Molnupiravir erst am 30. Dezember zugelassen, so dass das Geschäft dort zu Jahresende keine Rolle spielte.
Frankfurt, 02. Feb – Der US-Pharmakonzern Eli Lilly bekommt die abflauende Nachfrage nach seinen Corona-Medikamenten zu spüren. Im vierten Quartal sank der Umsatz daher um neun Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Ohne Berücksichtigung des Covid-Geschäfts wäre er um fünf Prozent gestiegen. Im Gesamtjahr legte der Umsatz um ein Prozent auf 28,5 Milliarden Dollar zu. Der Nettogewinn kletterte um zwölf Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar. 2023 hofft Eli Lilly auf Rückenwind durch sein neues Diabetesmittel Tirzepatid, für das der Konzern in diesem Jahr die Zulassung zur Behandlung von Fettleibigkeit erwartet – ein milliardenschweres Geschäft. Der Umsatz soll dann auf bis zu 30,8 Milliarden Dollar steigen, der bereinigte Gewinn je Aktie soll die bisherigen Analystenerwartungen mit 8,35 bis 8,55 Dollar übertreffen.
Mailand, 02. Feb – Der Luxussportwagenbauer Ferrari will nach dem Rekordergebnis 2022 den Gewinn im laufenden Jahr auch mittels Preiserhöhung weiter steigern. Bei einem Absatzplus von 18,5 Prozent auf 13.221 Fahrzeugen steigerten die Italiener den Umsatz 2022 fast um ein Fünftel auf 5,1 Milliarden Euro und das operative Ergebnis (Ebit) um 14 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Der profitabelste Auto-Hersteller Europas erzielte eine Rendite von 24 Prozent. „Diese Zahlen schaffen die Basis für ein noch stärkeres Jahr 2023, angetrieben von anhaltend hoher Nachfrage nach unseren Produkten weltweit“, erklärte Ferrari-Chef Benedetto Vigna am Donnerstag. So kommt im zweiten Quartal der 390.000 Euro teure Viersitzer Purosangue auf den Markt. Die Auftragsbücher dafür seien prall voll. In diesem Jahr will der Porsche-Rivale die Rendite auf rund 26 Prozent erhöhen mit einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro und bis zu 1,5 Milliarden Euro Ebit. Dabei plant Ferrari Preiserhöhungen.
Zürich, 02. Feb – Die Credit Suisse hat die Abwicklung eines zweiten zusammen mit der insolventen Finanzgruppe Greensill geführten Fonds abgeschlossen. Dabei handle es sich um den Credit Suisse Nova (Lux) Supply Chain Finance Investment Grade Fund, wie die Schweizer Großbank am Donnerstag mitteilte. Insgesamt würden rund 256 Millionen Dollar an die Investoren zurückgeführt. Je nach Anteilsklasse entspreche dies 99,4 bis 99,9 Prozent des Werts des Fonds. Die letzte Tranche des Liquidationserlöses solle am 6. Februar überwiesen werden. Die Credit Suisse hatte im März 2021 vier Lieferketten-Finanzierungsfonds, die in von Greensill gekaufte und verbriefte Forderungen investierten, mit einem Gesamtvolumen von zehn Milliarden Dollar eingefroren. Die Abwicklung des ersten Fonds wurde im November abgeschlossen.
Düsseldorf, 02. Feb – Harley-Davidson-Kunden haben sich nicht durch Inflation und Konjunktursorgen vom Kauf der Kult-Motorräder abschrecken lassen. Das sorgte bei dem US-Traditionsunternehmen im vierten Quartal für einen Gewinnsprung auf 39,7 Millionen Dollar nach 21,6 Millionen vor Jahresfrist, wie Harley-Davidson am Donnerstag mitteilte. Das Ende der Corona-Beschränkungen ließ zudem den Umsatz um 14 Prozent auf 919 Millionen Dollar steigen. Insgesamt legten die Erlöse um zwölf Prozent auf 1,14 Milliarden Dollar zu.
Toronto, 02. Feb – Der zur Softwarefirma OpenAI gehörende Chatbot ChatGPT hat laut einer Studie einen neuen Wachstumsrekord aufstellt. Im Januar habe das Programm rund 100 Millionen monatlich aktive Nutzer erreicht, wie aus einer Studie der Schweizer Großbank UBS hervorgeht. Damit sei ChatGPT zwei Monate nach dem Start die am schnellsten wachsende Verbraucherapp in der Geschichte. „In den 20 Jahren, in denen wir die Internetbranche verfolgen, können wir uns nicht an einen schnelleren Anstieg einer Internet-App für Verbraucher erinnern“, schrieben die UBS-Analysten in einem Kommentar. Zum Vergleich: TikTok benötigte für hundert Millionen Nutzer nach Angaben von Sensor Tower etwa neun Monate, Instagram rund zweieinhalb Jahre. Analysten erwarten, dass OpenAI durch den viralen Start der App einen First-Mover-Vorteil gegenüber anderen KI-Unternehmen haben werde. ChatGPT ist eine Software, die eine Konversation mit einem Menschen simuliert und auf Grundlage weniger Eingaben eigene Texte erstellen kann. Erst kürzlich hatte Microsoft eine weitere milliardenschwere Investition in OpenAI und die Integration des Chatbots in das Premium-Abo seiner Plattform Teams angekündigt.
Düsseldorf, 02. Feb – Der Spezialchemiekonzern Evonik hat sich weitere Ökostrommengen vom Versorger EnBW gesichert. Demnach werde Evonik aus dem geplanten Offshore-Windpark He Dreiht weitere 50 Megawatt beziehen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Mit dem bereits im November geschlossenen Vertrag erhöhe sich die Ökostrommenge auf 150 Megawatt und decke voraussichtlich ab 2026 mehr als ein Drittel des Strombedarfs in Europa ab. Beide Verträge hätten eine 15-jährige Laufzeit. „Die Ausweitung der Kooperation mit EnBW ist der nächste Schritt auf unserem Weg, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und deren Preisschwankungen deutlich zu reduzieren“, erklärte Evonik-Chef Christian Kullmann.
Stockholm, 02. Feb – Eine schwächelnde Nachfrage und gestiegene Energiekosten machen dem schwedischen Haushaltsgerätehersteller Electrolux zu schaffen. Der Konzern mit seinen Marken wie Frigidaire und Anova verbuchte 2022 einen Betriebsverlust von 1,96 Milliarden Kronen (173 Millionen Euro) nach einem Vorjahresgewinn von 882 Millionen Kronen. Darin enthalten seien Restrukturierungskosten von 1,5 Milliarden Kronen. Vorstandschef Jonas Samuelson äußerte sich für das laufende Jahr skeptisch. „Mit Blick auf das Jahr 2023 ist zu erwarten, dass die Verbraucherstimmung weiterhin durch ein hohes Inflations- und Zinsumfeld negativ beeinflusst wird, wenn auch mit regionalen Unterschieden.“ Er bezweifle daher, dass Electrolux die Kostensteigerungen durch Preiserhöhungen an die Kunden vollständig weitergeben könne. An der Stockholmer Börse gaben die Aktien knapp acht Prozent nach.
Tokio, 02. Feb – Die sich abschwächende Weltwirtschaft und anhaltend hohe Rohstoffpreise drücken die Jahresprognose des japanischen Elektronikkonzerns Panasonic. Das Unternehmen senkte seine Betriebsgewinnerwartung (Ebit) für das Ende März ablaufende Geschäftsjahr um 12,5 Prozent auf 280 Milliarden Yen (1,98 Milliarden Euro), wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt bislang 335,98 Milliarden Yen vorhergesagt. In den neun Monaten bis Ende Dezember halbierte sich das Ebit des Energiegeschäfts fast auf 28,9 Milliarden, was das Unternehmen vor allem auf die hohen Rohstoff- und Transportpreise zurückführte. Panasonic baut momentan sein Energiegeschäft aus und beliefert über die Tochter Panasonic Energy den weltgrößten Elektroautobauer Tesla mit Autobatterien.
Mailand, 02. Feb – Die Investmentfirma KKR hat Interesse am Festnetz von Telecom Italia (TIM) bekundet. KKR habe ein unverbindliches Angebot für eine Beteiligung an dem Festnetz des größten Telefonkonzerns Italiens abgegeben, teilte TIM am Donnerstag mit. Die Höhe der Beteiligung, für die KKR geboten habe, sei noch zu definieren. Sie würde aber dazu führen, dass die US-Firma die Kontrolle über ein neu gegründetes Unternehmen übernimmt, das das inländische Festnetz von TIM und eine Beteiligung an der Unterseekabeleinheit umfasst. Der Vorstand werde am Donnerstag über das Angebot beraten.
Amsterdam, 02. Feb – Eine gesunkene Risikovorsorge und höhere Zinseinnahmen haben der niederländischen Großbank ING zu einem Gewinnplus verholfen. Im vierten Quartal legte der Nettogewinn um 15,2 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro zu, wie das Geldhaus am Donnerstag mitteilte. Die Vorsorge für faule Kredite sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22 Prozent auf 269 Millionen Euro. Die Erträge kletterten wegen der höheren Zinsen um fünf Prozent auf 4,87 Milliarden Euro. Doch die steigenden Kreditkosten bremsten die Nachfrage nach Darlehen. Das Kreditvolumen wuchs nur noch um 3,1 Milliarden Euro, nach 4,7 Milliarden im dritten Quartal und 13,4 Milliarden im Vorjahresquartal.
Düsseldorf, 02. Feb – Die Siemens-Energy-Tochter Siemens Gamesa hat im ersten Quartal ihres Geschäftsjahres einen Verlust von 884 (Vorjahr: 403) Millionen Euro angehäuft. Grund seien hohe Garantie- und Wartungskosten, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der Umsatz sei in der Zeit von Oktober bis Dezember um knapp zehn Prozent auf zwei Milliarden Euro gestiegen, hieß es weiter. Siemens Energy hatte bereits im Januar erklärt, das Unternehmen rechne aufgrund von Problemen bei der Windkraft-Tochter nicht mehr damit, dass der Verlust im laufenden Geschäftsjahr reduziert werden könne.
Bangalore, 02. Feb – Der US-Software-Riese Microsoft integriert mit ChatGPT Künstliche Intelligenz (KI) in das Premium-Abo seiner Plattform Teams. Der zu OpenAI gehörende Chatbot kann automatische Meeting-Notizen generieren, Aufgaben empfehlen und bei der Erstellung von Vorlagen helfen, teilte Microsoft am Mittwoch mit. Der Premium-Dienst soll im Juni sieben Dollar pro Monat kosten, ab Juli zehn Dollar. Der „Office“-Anbieter, der im Januar ein milliardenschweres Investment bei OpenAI angekündigt hatte, will die Technologie von ChatGPT in alle seine Produkte integrieren und damit den Marktführer Google unter Druck setzen. ChatGPT ist eine Software, die eine Konversation mit einem Menschen simuliert und auf Grundlage weniger Eingaben eigene Texte erstellen kann.
Bangalore, 02. Feb – Der US-Flugzeughersteller Boeing erhält vom US-Verteidigungsministerium den Zuschlag für den Bau von Steuerungssystemen für Interkontinentalraketen (ICBM) über 16 Jahre. Boeing habe von der US-Luftwaffe einen Auftrag im Wert von 1,62 Milliarden Dollar zur Unterstützung des Lenkungs-Subsystems für die Interkontinentalrakete Minuteman III erhalten, teilte das US-Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Die Arbeiten im Rahmen des Vertrags werden auf dem Luftwaffenstützpunkt Hill im US-Bundesstaat Utah durchgeführt und sollen bis zum 1. Februar 2039 abgeschlossen sein, hieß es in der Erklärung. Das von Boeing gebaute ICBM-Waffensystem ist seit den Anfängen der strategischen Abschreckung das Rückgrat der amerikanischen Atom-Triade – also die Fähigkeit zu Nuklearangriffen vom Land und Meer aus sowie aus der Luft.
02.02.23 Wichtige Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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